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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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Abrahamitische Religionen



Mit dem Begriff "Abrahamitische Religionen" werden das Judentum, das Christentum und der Islam gerne bezeichnet. Der Grund dafür ist, daß alle drei Religionen Abraham als den Stammvater ihres Glaubens bezeichnen. Das Christentum bezieht sich dabei auf den "Abrahamssegen": Durch Abraham sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden!

Die Juden bezeichnen Abraham als ihren Vater (vgl. Johannes 8,53). Und Jesu Stammbaum wird auf Abraham zurückgeführt: vgl. Lukas 3,34; Matthäus 1,1. Das Zeugnis des Neuen Testamentes lautet, daß in Jesus Christus der Abrahamssegen zu seinem Ziel gekommen ist. Er ist die Erfüllüng aller Verheißungen Gottes von Adam über Abraham und David bis hin zu den Propheten.
Der Apostel Paulus sagt deshalb:
Es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
(Römer 10,12)
Der Islam führt seine Abstammung von Abraham über den Sohn ISMAEL zurück. Er wurde ja vor Isaak geboren. Auch er erhielt von Gott eine Segensverheißung. So ist Ismael im Koran nach Adam der "erste Prophet", der den Menschen den einzigen und wahren Gott verkündigte. Für Muslime ist er Vorbild für Glaubenstreue und Gerechtigkeit.
Verschwiegen wird jedoch, was in der hebräischen Bibel - den heiligen Schriften der Juden - (das christliche Alte Testament) gesagt wird, daß nur über ISAAK Gottes Verheißung an Abraham gilt.
"Aber Gott sprach zu ihm (Abraham): Laß es dir nicht mißfallen wegen des Knaben (Ismael) und der Magd. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn nur nach Isaak soll dein Geschlecht benannt werden." (1.Mose 21,12)

In wieweit es berechtigt ist, aufgrund der Berufung der drei Religionen auf Abraham von einer Gemeinsamkeit in der jeweiligen Zielaussage dieser Religionen zu sehen, ist heiß umstritten. Und es ist mehr als fraglich, aufgrund dieser Berufung auf Abraham gar eine enge Verwandtschaft der Religionen zu reden. Absurd erscheint es mir, gar von einer "Einheit in Verschiedenheit" zu reden.
Meiner Meinung nach muß ein Religionsdialog sich auf jeden Fall aufteilen in zwei Bereiche:
  • Der Dialog zwischen Juden und Christen. Begründet ist dies einmal in Jesus, einem Juden (nach dem Fleische nach!) und in der Tatsache, daß Christen den ersten Teil ihrer Bibel von den Juden übernommen haben.
    Wenn man so will: Der Begründer der christlichen Theologie - der Apostel Paulus - war jüdischer Rabbi und Pharisäer.


  • Dagegen muß historisch festgehalten werden, daß Mohammed seine Religion aus den arabischen Stammesreligionen herleitet, mit der Idee des Monotheismus aus den Juden.

    Was die Christen in besonderer Weise in Konflikt mit dem Judentum bringt, ist das Zeugnis, daß mit Jesus der verheißene Messias gekommen ist. Mit dem Islam bringt Christen in Konflikt, daß sie Jesus als den "Sohn Gottes" in der Einheit mit dem Vater und Sohn bekennen.

    Aufgrund dieser Tatsache kann es für Christen keine religiöse Gemeinschaft mit dem Islam geben. Ein gemeinsames Gebet (wie es mancherorts geübt wird) ist abzulehnen.

    Das alles soll jedoch kein Grund dafür sein, daß sich Juden, Christen und Muslime in Achtung vor der jeweiligen Religion begegnen und ihr eigenes Bekenntnis aussprechen.

    Siehe auch:
  • Abraham

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