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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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Allversöhnung


Jesus hat durch sein Leiden und Sterben am Kreuz den Weg des Heils für alle Mennschen geschaffen. In IHM bietet Gott allen Menschen das Heil an.

Paulus hat dies auf dem Aeropag verkündigt: "Die Zeit der Unwissenheit zwar hat Gott übersehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun" (Apg 17,30).
Es muss nun niemand mehr wegen seiner Sündenlast verlorengehen. Jeder Sünder kann begnadigt werden.
Wenn sogar einem Paulus, der die Gemeinde Jesu ausrotten wollte, vergeben werden konnte, wieviel mehr jedem anderen auch.

Aber auch das ist aus der Schrift zu hören:
Von den beiden mit dem Herrn Jesus gekreuzigten Schächern wurde nur der eine gerettet, der mit seiner Schuld zu ihm kam. Der andere blieb in der Ablehnung und im Spott zu Jesus und damit auch in seinen Sünden. Daraus sehen wir: Gott verfügt keine Generalamnestie, sondern er handelt nach der freien Willensentscheidung jedes Einzelnen: "Das (ewige) Leben und den (ewigen) Tod habe ich euch vorgelegt,
den Segen und den Fluch.
So wähle denn das (ewige) Leben,
damit du am Leben bleibst." (5 Mo 30,19; Menge).

Viele Menschenn denken, daß eine ewige Strafe, Gericht und Hölle im Widerspruch zur Liebe und Gerechtigkeit Gottes stehe.
  • Wie kann ein umfassend liebender Gott Gefallen daran finden, Menschen ewig lang in Qualen zu sehen?
  • Wie kann Strafe ewig sein, unabhängig von der Schwere der Tat? Ist es nicht ungerecht, ewig zu büßen für vergleichsweise zeitlich begrenzte Sünde?
  • Eine ewige Strafe hat keinen Sinn, da sich keiner bessern, sondern nur weiter in Sünde existieren würde.
  • Ewige Strafe verkleinert Gottes (Liebes-) Macht, denn sein Wirken reicht offenbar nicht aus, um sich mit allen zu versöhnen und von der Sünde zu rechtfertigen.

    Manche sagen, daß Aussagen über eine "ewige Pein" als Erziehungsmethode, sich entgegen dem ersten Anschein auf begrenzte Zeitperioden ("Äon") beziehn:
    Das griechische Wort "Äon" kann sowohl "Zeitalter" als auch "Ewigkeit" (im Sinne zeitlos, jenseits des Zeitbegriffs) heißen. Bei der Verwendung dieses Begriffes geht es nicht um die Länge des Äons, sondern um den (geistigen) Charakter.
    Die genaue Bedeutung (Zeit oder Ewigkeit) lässt sich im Zusammenhang des Textes erkennen. Nicht immer und überall muß das Wort "Äon" in Richtung "begrenzte Zeit" ausgelegt werden. Dieses wird deutlicher im Begriff "aionos".
    Die Bedeutung von "aionos" trägt viel öfter und klarer die Züge von "ewig". Viele Stellen drücken gerade "ewig" im Sinne des Unvergänglichen, Unverderblichen, Bestehenden, über die Zeit Erhabenen aus. Der Gegensatz zwischen zeitlich begrenzt und ewig im Wortsinn ist manchmal gut zu erkennen:
    Und sie werden hingehen, die einen zur ewigen [aionos] Strafe, die Gerechten aber in das ewige [aionos] Leben. Matthäus 25,46

    Im Gesamtzusammenhang der Bibel ist von "ewigem Leben" als göttliches, über der Zeit stehendes, nie endendes Leben die Rede. Paulus redet sogar vom ewigen [aionos] Gott! Ist dieser zeitlich begrenzt? Warum sollte gerade die "ewige Strafe" zeitlich begrenzt sein?
    Die von Befürwortern der Allversöhnungslehre gerne zitierten Stellen aus dem Alten Testament sollten im Textzusammenhang gelesen werden:
    Denn der Herr verstößt nicht ewig. (Klagelieder 3,31).
    Dieser Text steht klar im Kontext des Gerichtes über das alttestamentliche Volk Israel. Dieses Gericht ist nicht zu verwechseln mit vielen anderen Gerichten, schon gar nicht mit dem Endgericht, dem Völkergericht, dem "jüngsten Tag". Auch hier muss sorgfältig ausgelegt werden. Jeremia spricht hier von der Hoffnung eines Restes der Israeliten auf eine Erlösung aus Gnaden, und nicht von der gesamten Menschheit. Die Bibel weiß sehr wohl zwischen vorübergehenden Gerichten und dem letzten Gericht zu unterscheiden. Und dies alles trotz (oder sogar wegen?) der Liebe Gottes. Liebe Gottes und Wahrheit dürfen hier nicht gegeneinander ausgespielt werden.

    Gottes primäre Botschaft ist die des Heils, der Erlösung und Wiederherstellung.
    In der Bibel wird starker Wert auf Gottes Erbarmen und Gnade gelegt. Gottes Art ist nicht, mit ewiger Pein zu drohen um Menschen zu ihm zu treiben (so sollte es auch nicht unsere Art sein), aber die Bibel verschweigt nicht unsere menschliche Verlorenheit, auch nicht im Licht der Ewigkeit.
    Eines aber sagt die Bibel klar und offen: Hoffnung gibt es für jeden Menschen! Es gibt vor Gott keine hoffnungslosen und von vornherein abgeschriebenen Fälle. Gottes Möglichkeiten sind unbegrenzt. Gott will das "All hat das All mit sich versöhnt!"
    Diese Versöhnung Gottes in Christus aber meint nicht automatisch, dass diese für den, der Gottes Hand ablehnt, automatisch doch noch eintritt. Das wird uns nirgends in der Bibel bezeugt.
    Gott handelt auch in seinem Versöhnungswerk nicht in Willkür, er bezieht den Menschen mit ein und möchte eine freiwillige Entscheidung des Vertrauens:
    "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden!
    Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden!"
    (Markus 16,16)

    Eine ernste Frage: Warum soll ich mich auf Spekulationen über eine Allversöhnung einlassen, wenn ich es ganz einfach haben kann: ICH GLAUBE AN JESUS CHRISTUS - SEI MEIN HERR!

    Stand: 15.November 2004
    Siehe auch:
  • Versöhnung
  • Buße - Umkehr
  • Vertrauen
  • Gericht


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