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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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Gottesgnadenkraut


Vorsicht - Giftig!


Das im Sumpf gedeihende Gottesgnadenkraut wurde bereits im Mittelalter als Abführ- und Brechmittel verwendet, jedoch ist die Gefahr der Überdosierung hierbei sehr hoch. Heute wird es bei Lebererkrankungen und Gicht eingesetzt. Der Ruf des Gottesgnadenkrautes, bei Frauen eine starke sexuelle Aktivität herbeizuführen, verhalf der Pflanze zu zweifelhaftem Ruhme. Auch als Abtreibungsmittel wurde es verschiedentlich verwendet.

Das Gottesgnadenkraut hat weiße, 1 cm lange Blüten, die an Stielen aus den Achseln der Blätter entspringen. Die Blüten sind mitunter auch gelblich oder rötlich überlaufen.
Der hohle Stengel ist oben vierkantig, die Blätter sitzen halb stengelumfassend und kreuzweise gegenständig angeordnet. Sie haben eine lanzettliche Form, sind etwa 5 cm lang und am Rand gezähnt.
Die Pflanze wird 20 - 40 cm hoch und blüht von Juni - August.

Der Gattungsname Gratiola wird vom lateinischen gratia (Gnade) abgeleitet, da die Pflanze als sehr heilkräftig angesehen wurde.
Die Ärzte des griechischen und römischen Altertums haben die Pflanze offenbar nicht gekannt.

Im 15. Jh. wurde sie von italienischen Botanikern beschrieben und in den Kräuterbüchern im 16. und 17. Jh. als Mittel gegen Wassersucht, zur Wundheilung, als kräftiges Abführmittel und Diuretikum empfohlen, wobei allerdings auch zu vorsichtiger Dosierung geraten wird. Besonders im Mittelalter stand Herba Gratiolae als drastisches Abführmittel, Diuretikum und Anthelmintikum in hohem Ansehen. Wegen der vielfältigen Nebenwirkungen, v.a. blutige Darmentleerung, Abort, Krämpfe, Erbrechen und Herzbeschwerden, wird die Droge heute nicht mehr empfohlen. Lediglich als Abtreibungsmittel wird Herba Gratiolae noch missbräuchlich angewendet.


Siehe auch:
Blumen-Symbolik


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