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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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Jerusalem


"Die Jebusiter aber wohnten in Jerusalem, und Juda konnte sie nicht vertreiben. So blieben die Jebusiter mit denen von Juda in Jerusalem wohnen bis auf diesen Tag." - so hören wir in Josua 15,63.

Der Name der Stadt Jerusalem begegnet uns in der Bibel aber schon in der Geschichte Abrahams. Melchisedek war König in Salem (d.h.Jerusalem). Er segnete Abraham und Abraham gab ihm den Zehnten.

Nachher ist Jerusalem bekannt als Jebusiterstadt. König David erobert diese um 1050 v.Chr. und macht sie zu seiner Hauptstadt (zur "Stadt Davids" - 2.Samuel 5,6.7) .
Es war nicht nur ein Sieg über die Jebusiter, es war gleichzeitig ein politischer Schachzug im Streit zwischen dem Teil Juda und dem Teil Israel: So mußte er keinem Teil eine Bevorzugung einräumen.

Jerusalem wurde im Laufe der Geschichte Inbegriff des Volkes Israel und Hoffnung für die späteren Generationen: Zion.

Die Zerstörung Jerusalems durch die Römer
Römische Truppen, unter dem späteren Kaiser Titus, zerstören Jerusalem nach wochenlanger Belagerung am 10. August 70 nach Christus.
Damit fand der Aufstand der Juden gegen die römische Besatzungsmacht ein Ende.

Manche Bibelforscher sind der Meinung, dass sich zum Beispiel in den Klageworten Jesu über Jerusalem (Lukas 19, 41-48) oder im Gleichnis von den "Bösen Weingärtnern" (Matthäus 21, 33-46) die Erfahrung dieser Zerstörung widerspiegelt.
Die Zerstörung Jerusalems und die danach einsetzende Zerstreuung der Juden aus Israel, wird in den Evangelien vorhergesagt (Matthäus 24).
Inwieweit wir dieses Schicksal des jüdischen Volkes als Strafe Gottes ansehen sollen, ist in der christlichen Kirche heiß umstritten:
  • Wird es als Strafe Gottes angesehen, stünde dies in der Tradition der Propheten, die die Wegführung aus dem Land durch die Babylonier als Strafe für Israels Untreue und Götzendienst verstanden haben.
  • Die Gefahr besteht jedoch (und manche sind der Überzeugung daß es so ist!), daß man dies gleichsam als Rechtfertigung für die späteren furchtbaren Verfolgungen der Juden durch die Heidenvölker ansieht.
Doch wer so denkt, der macht den Fehler, daß er zwischen "Strafe Gottes" und "Sünde der Völker" nicht unterscheidet.
Dabei ist aber wichtig zu sehen, daß Gott alle Völker zur Rechenschaft zog, die Israel - "seinen Augapfel" - angetastet haben.

Gedenktag der Juden : Tischa BeAw
heißt der neunte Tag des jüdischen Monats Aw, ein Schicksalstag für das Judentum. Er gilt als traurigster Tag des Jahres. 586 Jahre v. Chr. vernichteten die Babylonier zu Beginn des Monats Aw den ersten Tempel in Jerusalem.
    Am 9. Aw
  • zerstörten die Römer den zweiten jüdischen Tempel (70 n. Chr.),
  • ermordeten christliche Kreuzfahrer die Bewohner des mehrheitlich muslimischen Jerusalem (1099),
  • vertrieb Königin Isabella von Kastilien und Aragon die Juden aus Spanien (1492)
  • und es brach der Erste Weltkrieg aus (1914).

An diesem Tag gedenken Juden auch des Holocausts (in Israel begeht man zu dessen Gedenken zusätzlich den Jom HaSchoah).
Tischa BeAw ist ein Fastentag. Neun Tage vorher genießen fromme Juden weder Fleisch noch Wein, in den drei Wochen zuvor feiern sie keine Hochzeiten.

Siehe auch
  • Israel-Sonntag
  • Stadtmauern Jerusalems
  • Berge in Israel


  • Siehe auch:
    David
    Melchisedek


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