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Pfarrer Jakob Stehle
Hiob zählt zu den "Lehrbüchern" der Bibel (z.B. Psalmen, Sprüche Salomos, Prediger). Diese haben jedoch nichts mit trockener "Schulmeisterei" zu tun, sondern sind Lebensanweisungen in der Furcht Gottes ( wir nennen es auch "Frömmigkeit"). Kurz zu den Lehrbüchern: Die Psalmen enthalten Lieder und Gebete; vieles gehört zu der großen Dichtung der Weltliteratur. Sprüche und Prediger bieten eine Lebensweisheit in der Furcht Gottes an. Hiob ist das Buch, das auf die Frage "Wieso kann Gott so etwas zulassen?" antworten will. Die Antworten wollen nicht rational sondern vom Glauben her verstanden sein. Hezekiel schreibt von Hiob: "Wenn eine große Hungersnot käme und Menschen und Vieh müßten sterben, - wenn dann diese drei Männer im Land wohnten, Noah, Daniel und Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben retten, spricht Gott der HERR." (Hesekiel 14,14). Beachte: In Vers 16 (Hesekiel 14) heißt es dann nochmals verstärkend: "... so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern allein sich selbst, und das Land müßte öde werden." Das Buch HIOB erzählt die Geschichte dieses glaubensstarken Mannes, der sowohl im Gespräch mit seinen Freunden als auch mit dem lebendigen Gott Antwort auf seinen Lebensweg sucht. Die Geschichte des Hiob ist kurz erzählt: Er war ein reicher Mann mit vielen Herden, einer Frau und Söhnen und Töchtern. Als seine Heimat wird UZ genannt. Dann kam plötzlich großes Leid über Hiob. Er verlor nicht nur seinen ganzen Besitz sondern auch seine zehn Kinder und seine Gesundheit. Damals verstand man Leid als "Strafe für Sünden". Plötzlich stand der fromme Hiob als Sünder da! - Doch Hiob hält am Glauben fest; er steht auch da als Mensch, der vor Gott steht - auch "Gerechte" werden in tiefes Leid geführt, nicht nur Sünder! - Hiob hat Fragen an Gott; er versteht Gottes Weg mit ihm nicht. Erst als Gott sich ihm offenbart, kann sich Hiob vor Gott demütigen und wird von Gott "gerechtfertigt" aus Gnaden. Das Buch selber ist ein langes Gedicht. Es gehört mit zu den bedeutendsten Dichtungen der Weltliteratur. Man nimmt an, daß es zwischen 500 und 200 vor Christi Geburt entstanden ist. Wer es geschrieben hat, ist unbekannt. Es enthält verschiedene literarische Formen: Loblied, Streitgespräch, Weisheitsrede und Klagelied. Monatsspruch für Oktober 2003 Stand: 15.Oktober 2004 Impressum |
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