WAS IST CHRISTLICH - WAS IST HEIDNISCH?


Falsche "Verehrungsform" oder falscher "Gott"?

Was Gott seinem Volk geboten hat
"Und der HERR (JAHWE) sprach zu ihm: So sollst du den Israeliten sagen: Ihr habt gesehen, daß ich mit euch vom Himmel geredet habe.
Darum sollt ihr euch keine andern Götter neben mir machen, weder silberne noch goldene sollt ihr euch machen."

(2.Mose 20,22.23)
Das goldene Kalb
Wir kennen die Geschichte: Kaum hatte Mose die beiden Gesetzestafeln in den Händen, um seinem Volk den Willen Gottes kund zu tun, da hatten sie sich schon ein goldenes Stierbild gemacht.
"Auf, mach uns einen Gott, der vor uns hergehe!" - so die Forderung des Volkes an Aaron, den Bruder Mose. Erstaunlich, wie schnell Aaron auf diese Forderung eingeht und nun alles Gold verlangt, um eine Form gießen zu können, ein "gegossenes Kalb".
Aaron erlebte, daß das Volk vor diesem Goldbild ausrief: "Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat!" - Und er rief ein "Fest des HERRN" aus. Und nach ihren Opfern ließen sie es sich gut gehen: "essen, trinken und ihre Lust zu treiben".

Einige Fragen dazu
Die Ausleger streiten sich über die Bedeutung dieses Stierbildes:
  • Einige sehen darin nichts anderes, als den Abfall von dem lebendigen Gott zu einem toten Götzenbild.
    Der Stier galt von jeher als Symbol der Stärke und der Macht. Von diesem "Götzenbild" erwartete nun das Volk Hilfe beim weiteren Weg.
    Damit wäre das "Erwählte Volk" wieder zurückgefallen unter die "Heidenvölker"!
  • Andere wieder haben den Eindruck, daß es sich bei diesem "gegossenen Kalb" nicht um die Verehrung eines anderen Gottes gehe, sondern der Gott Israels sollte bildlich und greifbar in die Mitte des Volkes gezogen - "gegossen" - werden.
    Dann wäre es nicht "Götzenverehrung", d.h. die Verehrung eines anderen, falschen Gottes, sondern vielmehr um die falsche Art der Verehrung des einen Gottes. So wäre es weniger eine "Gottesfrag" als vielmehr eine Frage der rechten "Gottesverehrung".


Die Reakiton Mose zeigt uns jedoch, daß beides vekehrt ist:
Der Hinweis, daß das Volk eine Offenbarung vom Himmel bekommen hätte, zeigt, daß es in Israel nur das Hören auf dieses offenbarte Wort geben sollte. Nichts hat Israel von diesem Gott "greifbar" als nur sein Wort (die beiden Tafeln) "hörbar". Das muß genügen!

Doch Israel will Gott in eine Statue "bannen", "fest gießen". Doch damit wäre die gnädige Offenbarung Gottes an Mose und die barmherzige Bereitschaft Gottes, im Heiligen Zelt (Stiftshütte) zu wohnen (eben "bei den Menschen"), nicht mehr ein Akt seiner freiwilligen Zuwendung zu den Menschen, sondern vom Volk herbeigezwungen.
Dann wäre Gott nicht mehr der "Schöpfer des Menschen",
sondern der Mensch wäre der "Schöpfer Gottes"!


Aaron hat dies nicht erkannt. Er dachte vielleicht, mit einem "Trick" doch noch das Volk in die Jahwe-Verehrung zu führen: Es ist zwar ein "goldenes Bild", aber es könne ja den wahren Gott Israels symbolisieren!.

Doch Mose, der erleuchtet worden war, hat gesehen, daß es hier eben nicht einfach um eine "falsche Verehrungsform" (Religionsform) geht, sondern um die Verehrung des "falschen Gottes" (Götzendienst).

Ein feiner, aber entscheidender Unterschied!


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