Besinnung - Jahresbegleiter  

22.November

TEILHABE AM LEIDEN UND AM TROST CHRISTI

"Und unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben."
(2.Kor.1,7)

Obwohl dieser 2.Brief des Paulus an die christliche Gemeinde zu Korinth als "Tränenbrief" bekannt geworden ist, so fehlt in ihm doch nicht das Lob und der Dank für das Werk Christi und seinen Trost.

Das ist in der Tat das "Kennzeichen der Christen": Sie müssen durch viel Leid und Trübsal gehen. Ihr Weg ist kein "Gang durch den Rosengarten"; es ist nicht aller Tage Sonnenschein.
Doch ihr Weg ist begleitet von einem, der ihre Sonne und ihr Trost ist: Christus Jesus, der Herr.

So kann Paulus seinen, ihm wohl schwergefallenen Gemeindebrief, mit einem Lob und mit Dank beginnen: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes." (Kap. 1,3).

Die Teilhabe am Leiden Christi gehört zum Weg der Nachfolge. So hat es ihr Herr und Heiland vorausgesagt. Sein Weg selber hat es vorgezeichnet. Die Verkündigung des Leidensweges Christi ist Grundbestandteil des Evangeliums. Doch im Unterschied zu unserem Leiden, ist der Leidensweg Christi Teil der Versöhnungstat Gottes. Sein Leiden wird gekrönt durch die Auferweckung Christi aus dem Leiden und dem Tod.
Weil Christus diesen Weg des Leidens gegangen ist, deshalb sind auch seine Leute auf diesen Weg gestellt. Dieses Leiden umfaßt ja nicht nur persönliche Leiderfahrung; es ist auch das Leiden an einer gefallenen Welt, das Leiden an einer "gottlosen" Welt, das Leiden um des Evangeliums willen. Wir hören in den Evangelien und in der Apostelgeschichte, sowie in den Briefen, immer wieder vom Leiden der Verkündiger des Evangeliums. Es ist dieses "um Christi willen leiden"!

Doch Christen sind Menschen, die im täglichen Leiden auch tagtäglich Trost erfahren. Gott selber trägt ja diesen wunderbaren Namen "Der Gott allen Trostes". In Christus Jesus hat ER aufgezeigt, daß ER mit seinem guten Willen mit uns Menschen ans Ziel kommt. Leid darf uns nur soweit begleiten, wie Gott es will. Ja, Gott selber leidet ja an dieser Welt - er leidet in Christus an uns selber, unserer Sünde und unserer Lieblosigkeit.

So haben Christen eine große Hoffnung: Sie werden auch am Trost teilhaben! Dieser Trost meint nicht nur die Gegenwart - er meint auch die Zukunft im Reich Gottes.


  • 47.Woche


  • Trostworte der Schrift
    324.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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