Die Bibelbücher - Jahresbegleiter  

Anmerkung zum Lukas-Buch

Das Evangelium nach Lukas

Sehr früh schon wurde Lukas, ein Heidenchrist, gebildet und Arzt von Beruf, als der Verfasser des dritten Evangeliums angesehen. Er schrieb ein Doppelwerk: zunächst um das Jahr 80 n.Chr. herum das Evangelium und danach die Apostelgeschichte.
Lukas war (Philemon 24; Kolosser 4,14) in Begleiter des Paulus, der uns von seinem Wirken (vor allem Missionsreisen) berichtet.
Bei der Abfassung seines Evangeliums hat er sich kundig gemacht über die vielen Geschichte um Jesus und sein Wirken herum (Lukas 1,1f). Dabei geht es ihm um die Zuverlässigkeit der Lehre und um eine gute Ordnung" für seinen Freund Theophilus.

Wie Jesus selber "arm" war (bei seiner Geburt gab es keine Herberge für ihn!), so ist es Lukas ein besonderes Anliegen die Armen und Benachteiligten in Blickfeld zu rücken. Indem Jesus sich der Armen und Kranken und Elenden annimmt, erfüllt er Gottes Mission für die Armen.
Mit dieser hohen Einfühlsamkeit für Arme und Benachteiligte schildert der "Evangelist der Zärtlichkeit Gottes" - beginnend mit den ersten Schritten des Messias in der sogenannten Vorgeschichte (Kap 1-2) - seiner heidenchristlichen Gemeinde den von Gottes Heilsplan vorgezeichneten Weg Jesu.
Jerusalem, Inbegriff der israelitischen Verheißung wird für Lukas auch zum Zentrum christlicher Verkündigung:
  • Jesus wird nahe bei Jerusalem in Bethlehem geboren;
  • Dort besuchen ihn die Weisen aus dem Morgenland, die in Jerusalem den Hinweis bekamen;
  • Jesus befindet sich auf dem Weg nach Jerusalem um dort zu leiden und zu sterben;
  • Östlich, auf dem Ölberg, wird Jesus zur Rechten Gottes erhoben.

    Lukas hat auch Sondergut (z.B. Gleichnisse), die wir bei den anderen Evangelisten nicht finden (Q-Quelle).

    Gerade der überall Abgewiesene und zum Schluß in Niedrigkeit und Schande Gekreuzigte ist der große Erlöser und Heiland: Er ist gekommen, zu suchen und zuu retten, was verloren ist (Kap. 19,10) - und das in Jerusalem und in der ganzen weiten Welt. Die „Wege der Völker“ (alter Bund) finden ihre Orientierung und Verdichtung im „Weg Jesu“, der wiederum den „Weg der Kirche“ eröffnet. Einen Meilenstein dieses unaufhaltsamen Heilsweges Gottes durch die Geschichte setzte Lukas mit der Programmrede Jesu in Nazaret (Lk 4, 14-41). Das Heil Gottes setzt sich durch, auch gegen den Widerstand von Menschen.

  • Nota Bene
    Dank für das Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz.

    Bücher - Anmerkungen

    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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