Das Evangelium nach Matthäus
Der ehemalige Zöllner Levi - mit dem zweiten Namen Matthäus (Matth. 9,9;10,3) - wurde Jünger Jesu. Er hat die Worte und die Taten Jesu selber miterlebt. Dieser gilt nun seit alter Zeit als Verfasser des ersten Evangeliums.
Und obwohl man leicht feststellen kann, daß der Evangelsit Christen von jüdischer Herkunft vor Augen hatte, schreibt er in der griechischen Sprache. Und wie kein anderer war er in der Lage, seinen jüdischen Glaubensgefährten (die von der Synagoge verbannt waren) Mut zuzusprechen. Die von ihm Angesprochenen wohnten wahrscheinlich in Palästina und in Syrien.
Er sieht seine Aufgabe darin, den jüdischen Christen aufzuzeigen, daß Jesus der verheißene Messias ist. Im Alten Testament (der jüdischen Bibel) sieht er viele Hinweise darauf. Seine Schriftzitate, mit denen er den Anspruch Jesu aufzeigt, sind für uns heute eine große Hilfe zum Verstehen der Botschaft des Alten Testamentes.
Der Evangelist Matthäus hat eine Fülle von Aussprüchen Jesu in einigen großen Spruchgruppen gesammelt:
Kapitel 5-7 die Bergpredigt
Kapitel 10 - Die Jüngerermahnung
Kapitel 13 - Gleichnisse
Kapitel 23-25 - Gemeindeordnungen
Dabei betont Matthäus die bleibende Bedeutung der Tora, auch wenn Jesus sich gegen einen blinden (und von Menschen erdachten) Gesetzesgehorsam wendet. Gegenüber allen bisherigen Lehrern wird Jesus als der "Lehrer" schlechthin vorgestellt: Er hat den Schlüssel zur rechten Auslegung des Gesetzes - nämlich sich selber als Messias.
Aber das Kernstück des Evangeliums ist das Leiden und Sterben Jesu Christi und seine Auferstehung. Gerade als "leidender Gottesknecht" (Jesaja) erfüllt Jesus seine Sendung (vgl. Kapitel 20,28). Dies widerspricht dem Anspruch Jesu, der Messias zu sein, nicht, sondern erfüllt alles (vgl. Psalm 2 und Psalm 22).
Der von Israel verworfene Jesus von Nazareth ist der Richter und königliche Herrscher Israels und der Völker. Deshalb schickt er seine Jünger hinaus in alle Welt (Kapitel 28,20ff)
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