WAS IST CHRISTLICH - WAS IST HEIDNISCH?

4.TEIL

Die Notwendigkeit der Erlösung: Die Bedürftigkeit und die Notwendigkeit

So stellt sich die Frage nach dem "Menschenbild" - und zwar nach dem typisch christlichen.
Die Bibel sieht den Menschen als Geschöpf Gottes. Allerdings ist dieses Geschöpf von seinem Schöpfer abgefallen (die Bibel nennt es Sünde!). Weil Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat (und wir sehen darin vor allem die Freiheit zur Entscheidung für oder gegen Gott!), deshalb durfte der Mensch sich entscheiden. Und er hat sich gegen Gott entschieden.

Das bedeutete, dass er aus der unmittelbaren Gemeinschaft mit Gott gefallen ist. Doch Gott ist Liebe! Und in dieser Liebe hat er den Menschen nicht fallen lassen. Schon von Anfang an der Bibel wird berichtet, wie Gott diesen Menschen immer wieder neu sucht, um ihn in die Gemeinschaft mit Gott zurückzubringen. Aber dies immer auf der Basis der freien Entscheidung des Menschen. Weil Gott den Menschen selber nicht zwingt, deshalb dürfen auch wir Menschen einander nicht zwingen. Der christliche Glaube ist ein Glaube der Freiheit. Auch wenn die Geschichte der christlichen Mission das in vielen Epochen vergessen hatte (und es geschah deshalb viel Unrecht!), so bleibt es dabei.

Der Mensch ist also einerseits "Ebenbild Gottes" andererseits aber auch "Sünder". Beides gehört zum christlichen Erlösungsglauben zusammen. Gott hat immer wieder seine Propheten geschickt, um die Menschen zu ihm zurückzurufen. Israel - als auserwähltes Volk (d.h. Volk mit einem Auftrag in dieser Welt!) - zeigt uns das in seiner Geschichte. Und am Ende der Tage (d.h. als Höhepunkt dieser Zurückholung des Menschen durch Gott) sandte Gott seinen eingeborenen Sohn. Jesus hat diese frohe Botschaft von der Liebe Gottes (Johannes 3,16) "hautnah" gebracht. Der Ruf des Evangeliums ergeht seither nun an die ganze Welt.

Weil der Mensch ein von Gott Gesuchter ist, deshalb muss er eine Antwort geben: Ja zu Gott und damit Ja zur Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott, oder er verharrt in seiner Sünde, d.h. in der "Gottesferne".

Christlich ist deshalb die Aussage von der Sündhaftigkeit des Menschen und deshalb auch von seiner Erlösungsbedürftigkeit. Dass der Mensch erlösungsfähig ist, hat Gott in der Sendung seines Sohnes gezeigt. So kann der Apostel sagen: "Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass dies zu seiner zeit gepredigt werde." (1.Timotheus 2,3-6)





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