GOTT HAT DIE ARMEN ERWÄHLT
"Hört zu, meine lieben Brüder! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben?"
(Jakobus 2,5)
Der Jakobusbrief ist eine Herausforderung in unserer Zeit:
- Nicht nur, daß er aufzeigt, daß mit so schnell dahingesprochenen Worten noch nicht Glauben gezeigt wird, sondern Gott will "Täter des Wortes und nicht Hörer allein" (Jak.1,22).
- Vielmehr will der Brief die Augen öffnen für die "guten Gaben und alle vollkommene Gabe", die von Gott, unserem himmlischen Vater, kommt. Wenn es aber GABE ist, dann ist es (so das Ziel des Jakobusbriefes) auch AUFGABE!
Das zeigt er nun auf in diesen Versen, wo es um "Reiche" und um "Arme" geht. Dabei ist zu beachten, daß diese Begriffe nicht nur materialistisch gesehen werden sollen - aber auch im Blick auf die Güter dieser Erde.
Arm sein kann heißen, daß man die Güter der Erde nicht oder nur mangelhaft besitzt und es kann heißen, daß man vor Gott arm ist, sich als auf Gott angewiesen erkennt.
Reich sein kann heißen, daß man im Überfluß der Güter dieser Erde lebt und wohl deshalb auch der Meinung ist, Gott nicht nötig zu haben.
Beides müssen wir bei diesen Versen im Auge behalten.
Und jetzt dürfen wir froh bekennen, daß das EVANGELIUM eine Botschaft für "Arme" ist, denn Gott macht in seiner Liebe in Christus Jesus keinen Unterschied, ob einer Güter dieser Erde hat oder nicht. Die Gute Nachricht betrifft alle!
Daß Gott sich der Armen und Elenden, der Witwen und der Waisen annimmt, die keinen Helfer haben, das bezeugen in besonderer Weise die Psalmen.
Für Reiche, die in der Gefahr des Reichtums stehen, ist das ebenfalls eine Botschaft: Sie sollen sich bewußt werden, wie schnell es mit dem Reichtum der Güter ein Ende haben kann. Sie sollen auch wissen, daß sie vor Gott trotz ihres Reichtums "als Bettler" dastehen und sie sollen wissen, daß ihr Reichtum eine Aufgabe beinhaltet.
Zumindest in der Gemeinde Jesu Christi soll beides, der "Reichtum der Armen" und der "Reichtum der Reichen" zu gemeinsamem Nutzen und Aufbau sein. Beide können von einander etwas empfangen; beide sollen Gott lieben mit Herzen, Mund und Händen!
51.Woche
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