DEM BIBLISCHEN ZEUGNIS VERPFLICHTET

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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

H E I D E N



Das Wort biblisch gesehen

Alle Völker, die nicht zu Israel gehören und nicht den lebendigen Gott anbeten (den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs - eben JAHWE), werden als "Heiden" bezeichnet. Das entsprechende Wort im Alten Testament lautet "Gojim" und meint eigentlich "Völker". Die Bezeichnung ist zunächst keine Abwertung der anderen Völker - es ist lediglich die von Gott angeordnete Unterscheidung.
So kann der Prophet in seiner Klage das geteilte und untreue Volk Israel ebenfalls mit diesem Begriff "Völker" benennen.

Die späteren Propheten machen es in ihrer Verkündigung deutlich, daß auch den Heiden die Heilsbotschaft verheißen ist: Jesaja 45,20 und Jesaja 49,6.
Diese Hoffnung nehmen die Evangelien und die Briefe des Neuen Testamentes auf. Schon von dem greisen Simeon wird Jesus als das "Licht der Heiden" bezeichnet.
Zunächst hat Jesus betont, daß er zum Volk Israel gesandt war, um die "verlorenen Schafe" zu retten (Matthäus 15,24) - aber kurz darauf wirkte er auch über die Grenzen des Volkes hinweg (Matthäus 15,28). Sowohl der Apostel Petrus erfährt den Willen Gottes, daß auch die Heiden die frohe Botschaft von Jesus erfahren sollen, als auch der eigentliche "Heidenapostel" Paulus (Römer 15,16; Apostelgeschichte 9,15 und 16)

Jesus hat als der Auferstandene seinen Jüngern einen bleibenden Auftrag gegeben, alle Völker zu seinen Jüngern zu machen (Missionsbefehl - Matthäus 28, 18-20). - Entscheidend, wer zum Volk Gottes gehört, ist nun nicht mehr die Abstammung sondern der Glaube!

Lobet den Herrn, alle Heiden! Preiset ihn, alle Völker!
Psalm 117,1

Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.
Matthäus 24,14
Messias


Das Wort missionsgeschichtlich gesehen

Im 19.Jahrhundert - in der Zeit der Missionierung und Kolonisierung - hatte das Wort "Heide" eine besondere Bedeutung: Man bezeichnete damit alle Menschen, die nicht zum christlichen Glauben gehörten. So sprach man von der "Inneren Mission" und meinte das eigene Volk (wir würden heute "Volksmission" oder "Evangelisation", bzw. "Diakonie" sagen!) und von "Äußerer Mission" und meinte damit die Missionierung unter den "Heidenvölkern".
So kam auch der Begriff "der arme Heide" auf. Damit wollte man nicht diskriminieren sondern vielmehr ausdrücken, wie wichtig Mission sei, um dem "fernen Nächsten" (wie wir heute sagen) zu helfen.

Ich halte dafür, man sollte Begriffe (wie "Heiden") immer aus ihrer zeitgeschichtlichen Einbettung sehen und nicht den Leuten damals unterstellen, was bei uns diese (oft fremdgewordenen) Worte heute an Bedeutuung aufgenommen haben.

So redet man schon seit Jahren eher von "Völkermission" oder "Mission unter anderen Religionen". Ich persönlich halte den Ersatz des Wortes "Mission" mit "Dialog" für verwirrend und letztlich auch nicht ehrlich: Mission hat immer das Ziel im Auge, Menschen zum Glauben an Jesus Christus zu bringen; Dialog dagegen meint ein Gespräch, bei dem man letztlich beide Dialogbeiträge als "gleichwertig" ansieht. Das aber kann christliche Mission von ihrem Auftraggeber Christus nicht, denn er sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich!.

Lese auch:
MISSION
BIBEL
KATECHISMUS
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