WAS IST CHRISTLICH - WAS IST HEIDNISCH?


Der Kanon der Heiligen Schrift

Das Wort Kanon (Ursprung semitisch, dann griechisch) bezeichnet eine Richtschnur, Regel, Norm. In diesem Sinne meint der Begriff "Kanon der heiligen Schrift" den Umfang der heiligen Schrift als "Richtschnur für Glauben und Leben". - Im biblischen Kontext ist damit die verbindliche Anzahl der Bücher des Alten und des Neuen Testamentes gemeint, so wie sie uns spätestens in der Auseinandersetzung mit Marcion, der Mitte des 2. Jahrhunderts das gesamte Alte Testament als Teil der Heiligen Schriften des christlichen Glaubens ablehnte, bildete. Daraus entwickelte sich ein klares Bekenntnis zum zweiteiligen christlichen Bibelkanon aus Altem und Neuen Testament.
Und obwohl die Kanonisierung der jüdischen heiligen Schriften zur Zeit Jesu noch nicht vollständig abgeschlossen war, geht man davon aus, daß die drei Teile (Tora-Gesetz, Nebiim-Propheten und Ketubim-Schriften) feststand. Sie sind die Quelle, aus denen die Schreiber des Neuen Testamentes zitiert haben und in Christus als erfüllt angesehen haben. Dabei richtete sich der Umfang der alttestamentlichen Schriften nach der SEPTUAGINTA (ca. 200 v.Chr. entstandene Übersetzung der hebräischen Schriften des Alten Testamentes ins Griechische).
(Siehe Kanon AT)

Den Abschluß des neutestamentlichen Kanons sehen wir mit dem 39. Osterfestbrief des Athanasius von Alexandrien (367), in dem alle Bücher des Neuen Testaments als kanonisch aufgeführt werden. Lediglich Offenbarung und Hebräerbrief waren in einigen Regionen noch über das gesamte 1. Jahrtausend umstritten

Der Reformator Martin Luther orientierte sich bei seiner Übersetzung des Alten Testaments am jüdischen, hebräischen Kanon, während die katholische Kirche im Laufe der Gegenreformation beim Trienter Konzil auf den Umfang der Septuaginta als verbindlich für das Alte Testament berief.

Auch wenn im Wesentlichen die Schriften des Neuen Testamentes für die Auslegung des EVANGELIUMS massgeblich sind, so wurde doch festgehalten, daß man das Neue Testament nicht ohne das Alte lesen und auslegen kann. - Gleichzeitig ist festzuhalten, daß Christen das Alte Testament auch nicht ohne das Hören auf das Neue Testament lesen können.

  • Wer das Alte Testament als Teil der Bibel ablehnt, steht außerhalb der Kirche!
  • Wer das Neue Testament als Teil der Offenbarung Gottes ablehnt, steht außerhalb des christlichen Glaubens.

  • Zum Begriff "Kanon"
  • Fundament der Kirche




    Anhang:
    Zum Kanon des AT: Nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem legte eine Synode in Jabne 90/95 nach Christus den Umfang der jüdischen Bibel fest auf 24 Bücher: Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium, Josua, Richter, Samuel, Könige, Jesaja, Jeremia, Ezechiel, die 12 Propheten, Psalmen, Ijob, Sprüche, Rut, Hohelied, Prediger, Klagelieder, Ester, Daniel, Esra/Nehemia, Chronik. (Zurück)

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