Besinnung - Jahresbegleiter  

12.Juli

NÄGELMALE - ZEICHEN DER LIEBE

"Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir."
(Jesaja 49,16)

Im Kap.49 des Propheten Jesaja hören wir vom Knecht Gottes, der das "Heil Israels" und das "Licht der Heiden" sein soll. So hat es Gott bestimmt und so hat er es auch ausgeführt.
Im Anschluß daran folgt die Prophezeiung der Widerherstellung Israels. Dabei wird gesagt, daß Gott IHN "zum Bund für das Volk bestellt hat, daß er das Land aufrichte und das verwüstete Erbe zuteile" (V.8). Wenn nicht der Knecht Gottes, wer sonst?

Doch in Zion herrscht Zweifel. Man ist der Meinung, daß der HERR sie verlassen und vergessen hätte. Doch Gott wehrt dem mit dem Bild von der Mutter und ihrem Kind. Und ob selbst eine Mutter ihr Kind vergäße, der Allmächtige will Israels, seines Volkes, nimmer vergessen.
Darauf folgt diese Beschwörung, daß Gott zum Gedächtnis seines Volkes ein Zeichen gesetzt hat: "In die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir."

In wessen Hände hat Gott dieses Zeichen gestellt?
Vom Gesamtzeugnis des Kapitels können wir sagen: In die Hände seines Knechtes, den er doch zum "Licht der Heiden", zum "Heil bis an die Enden der Erde" gesetzt hat.
Wir Christen sehen darin die Weissagung auf den Gekreuzigten, auf Christus, unseren Herrn. "Durch seine Wunden sind wir geheilt!" - Er ist dieses ewige Zeichen der Liebe Gottes zu seinem Volk und zu den Menschen der Welt.

Für uns, aus den Heiden, ist dieses Kapitel voller Verheißungen. Es ist Gott "zu wenig", daß er sich in solcher "Mutterliebe" seinem Volk zuwendet. Da ist noch ein "Überschuß an Liebe", der so gewaltig ist, daß er die ganze Welt umfängt. Und so wird diese Botschaft an die Gefangenen gesandt und an die, die in der Finsternis sitzen oder jene, die Hunger leiden (49,9). Durch diesen Knecht - und durch die Tat Gottes - will Gott sich selber "verherrlichen" (49,3). - Es ist Jesus Christus, der gebetet hat: "Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen." (Joh 12,28 )
Und am Anfang seiner "Abschiedsreden" sagt Jesus zu den Seinen: "Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird Gott ihn auch verherrlichen in sich und wird ihn bald verherrlichen". (Joh 13,32 ) - und weiter: "Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen." (Joh 16,14 )
So sehen wir Christen in Jesus Christus, dem Sohn Davids, der der Sohn Gottes ist, alles erfüllt.

Halleluja, Gott hat auch uns nicht vergessen - wie sollte er sein Volk vergessen!


  • 28.Woche


  • Hinweis
    192.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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