Besinnung - Jahresbegleiter  

11.Juli

KNIEFALL UND BEKENNTNIS

"Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke."
(Jesaja 45,23c-24a)

In einer großen Verheißung wird am Ende von Jesaja 45 von der Herrlichkeit Gottes in aller Welt geredet. Die Götzenmacher und die Götzenanbeter laufen in die Irre und in das Leere. Ihr Kniefall vor ihren Götzen ist umsonst!
Dagegen wird die Erlösungstat des lebendigen Gottes, JAHWE, des Gottes, der für sein Volk da ist, verkündigt. Er ist ein "gerechter Gott" und er ist "Heiland" - außer ihm gibt es keine Gerechtigkeit und kein Heil.
Diese Selbstoffenbarung des Ewigen wird dem Volk Gottes, Israel, gesagt und von ihnen soll es hinausgehen in die ganze Welt.

Hier wird von einer Zeit geredet als einer Verheißung. Dann wird die Herrlichkeit Gottes (sein Heilshandeln) die ganze Welt erfüllen. Dann werden es alle sehen und begreifen und verstehen, wer Gott ist! Dann werden sich wirklich alle Knie beugen vor IHM und alle Zungen werden bekennen, daß sie nicht durch ihre Werke oder ihre Frömmigkeit vor Gott "gerecht" sein werden, sondern alle durch "seine Gerechtigkeit". Dann wird es offenbar werden, daß Gottes Erlösung eine "ewige Erlösung" ist (Jes.45,17).
Dann wird Israel und werden die Völker doch noch zu allerletzt erkennen, worin unsere - der Menschen - Stärke allein ist: IN IHM!

Paulus, der Völkerapostel, nimmt diese Verheißung auf:
  • In seinem Brief an die Gemeinde zu Rom (Kap.14,11) spricht er gegen alle, die sich als "Richter" ihrer Nächsten aufspielen. Die Mächtigen der Erde fordern von ihren Untertanen einen Kniefall. Sie spielen sich als "Halbgötter" auf. Doch Paulus verweist auf dieses Jesajawort. Seine Folgerung lautet: "Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben müssen."

  • Und im "Christushymnus" (Phil.2,10.11) wird die Jesajaverheißung aufgenommen und auf Jesus Christus gedeutet:
    "Gott hat ihn erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters."

    Auch im Matthäusevangelium hören wir das am Schluß im "Missionsbefehl". So ist Mission nicht ein "Kreuzzug" zur Unterwerfung der Völker, sondern vielmehr ein Heroldsdienst, um den Völkern diese Frohe Botschaft zu bringen, daß Gott in Christus eine ewige Erlösung geschaffen hat und zum Leben einlädt! Alle Menschen sind in diese liebende Erlösung Gottes einbezogen.
Weil Gott Christus als Herrn für seine Gerechtigkeit und seine Ehre eingesetzt hat, deshalb rufen wir auch zu IHM "im Namen Jesu Christi".


  • 28.Woche


  • Hinweis
    191.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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