Besinnung - Jahresbegleiter  

14.Juli

EIN BETHAUS FÜR ALLE VÖLKER

"Denn mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker."
(Jesaja 56,7c)

In dieser Prophezeiung des Jesaja wird aufgezeigt, daß die Gemeinde Gottes über ihre - des Volkes - Grenze hinauswächst:
  • Fremde, die bislang am Haus Gottes und an seinen Verheißungen vorbeigegangen sind, finden sich ein um Gottes Sabbat zu halten und ihre Hände vom Argen abzuziehen.
  • Verschnittene, denen durch das Gesetz der Zugang zum Volk Gottes verwehrt war, die werden, wenn sie Gottes Sabbat und Bund halten, in das Volk mit einbezogen.
  • Gott will denen, die bislang draußen waren, in seinem Haus und in seinen Mauern ein Denkmal setzen.

    Eine großartige Schau, die allerdings zur Bedingung hat, daß man sich zum lebendigen Gott wendet und seine Gebote beachtet. Als Beispiel dafür steht der Sabbat.
    GOTTES HAUS SOLL EIN BETHAUS HEISSEN ALLEN VÖLKERN!

    Das ist eine Verheißung, die das bisherige Denken über den Gott Israels sprengt. Sowohl sein Volk als auch die Völker erfahren hier eine Frohe Botschaft, an die sie nimmer gedacht haben. In der Tat: Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken und seine Wege sind nicht unsere Wege! (Jes.55,8)
    So tut er sein Heilswerk in einer Art, die alles menschliche Denkvermögen sprengt. Jetzt wird endlich klar, was Gott bereits dem Abraham versprochen hat, daß in seinem Namen gesegnet sein sollen alle Völker.

    Es ist Jesus Christus, der dieses Wort im Evangelium (Markus 11,17) aufnimmt und aufzeigt, was in Gottes Haus zu finden sein soll und wer Zugang hat. Es ist ein Haus des Gebetes und der Zugang kann nicht erkauft werden. Nein, der Zugang ist Gnade!

    Wir Christen glauben, daß wir, die Heiden, durch Jesus Christus den Zugang zum Hause Gottes und zu seinem Bund haben. Wir, die Heiden, haben das Volk Israel nicht "enterbt" (wie manche klugen Religionsphilosophen meinen!), sondern wir sind durch Gottes Gnade "Miterben" seines Volkes Israel.

    Daß wir nicht den "Sabbat" feiern, sondern den "Tag des Herrn", den Tag seiner Auferstehung (den Sonntag), hat den Grund, daß es in der Erinnerung an ihn und in der Erwartung auf ihn geschieht, in der Hoffnung auf das ewige Reich, in dem wir dann alle vereint sein werden als großes Volk Gottes: JUDEN UND HEIDEN!


  • 28.Woche


  • Hinweis
    194.Lesung


    Besinnung-Index

    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

    Fenster schließen!