Besinnung - Jahresbegleiter  

24.Oktober

TAUFE MIT DEM HEILIGEN GEIST

Christus spricht: "Ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tage."
Apg. 1,5

Wir alle kennen die "Wassertaufe". Jesus hat sie seinen Jüngern im Missionsbefehl (Matthäus 28,18-20) aufgetragen. Wer der Botschaft vom Heiland der Welt glaubt und wer ihm nachfolgen will in der christlichen Gemeinde, der soll getauft werden. So wurde die Taufe zum Zeichen für alle, die in den Tod Jesu getauft wurden zum lebendigen Glauben in der Liebe und mit der Hoffnung der Auferstehung zum Leben.

Unumstritten ist, daß es in der Urgemeinde nur die Erwachsenentaufe gab. Das ist einleuchtend, da es ja noch keine christlichen Familien gab. Allerdings, wäre Taufe so gesehen, wie es nachher sich in der Kirche entwickelt hat und auch später von den Reformatoren übernommen wurde, daß es mehr als Zeichen der Zuwendung Gottes zum Glaubenden gesehen wird als ein Ja des Menschen zum Evangelium, hätte man wohl auch in erster Zeit Kinder getauft.
Später, zur Zeit der Apostel, kam dann die Erwähnung, daß "ganze Häuser" getauft wurden. Hier könnte man unterstellen, daß dabei auch Kinder getauft wurden. Allerdings ist das nicht nachweisbar.

Wie auch immer: Die Wassertaufe gehört zum christlichen Glauben!

"Taufe mit dem heiligen Geist" ist nun etwas ganz Besonderes: Die Nachfolger Jesu sollen zum Zeugnis in dieser Welt mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgerüstet werden.
Taufe mit dem heiligen Geist ist also eine Ausstattung zum Zeugnis in dieser Welt.

Es gibt manche christliche Gemeinschaften, die glauben, daß die Gabe des Heiligen Geistes im Augenblick der Wassertaufe geschenkt wird. Andere denken jedoch, daß es ein besonderer Akt und ein besonderes Ereignis im Leben eines Christen ist.
Die katholische Kirche hat ein besonderes Sakrament, das an die Geistbegabung erinnert - die Firmung. Der Firmling wird mit heiligem Öl gesalbt (Öl als Zeichen des Geistes); in der evangelischen Kirche wird (ohne daß das eine offizielle Lehre wäre) der Konfirmand mit Handauflegung (Zeichen des Empfangs des Geistes) "eingesegnet".

Wer an Jesus Christus als persönlichen Heiland glaubt, der darf wissen, daß er dies nur durch den Heiligen Geist tun kann. Ist dies der Fall, dann darf jeder Christ sich freuen, daß der Geist Jesu in ihm diesen Glauben weckt und erhält. Wer den Geist Jesu hat, der ist nun auch mit dem Geist getauft, auch wenn es bei ihm nicht so spektakulär zugeht, wie damals bei den Jüngern. Er darf damit rechnen, daß Gott ihm durch den Geist die Gaben schenkt, die er für seinen Glauben und seinen Dienst braucht. Allerdings sollten wir die Erscheinungen, die uns an die Anfangszeit der Christen erinnert (Zungenrede, Heilungen) nun nicht einfach als sektiererisch abtun. Wer will den Geist binden? Wer will ihm vorschreiben, wie und wann er sich äußert?
Wir dürfen bitten: Komm, Heiliger Geist, Herre Gott!

  • 43.Woche


  • Hinweis
    295.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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