Besinnung - Jahresbegleiter  

25.Juli

DER HERR HAT MICH GESANDT

"Der HERR hat mich zu euch gesandt, daß ich dies alles vor euren Ohren reden soll."
(Jeremia 26,15c)

Das zeichnet den Prophet Gottes aus: Er kommt nicht in seinem eigenen Namen und er spricht nicht seine eigenen Gedanken aus und er verfolgt nicht seine eigenen Ziele.
Der wahre Prophet ist ein "Gesandter"! Gott holt ihn heraus aus seinen Lebensumständen und sendet ihn zu seinem Volk. Gott hat eine Botschaft für sein Volk, diese soll der Prophet übermitteln.

Das ist keine leichte Aufgabe, denn es sind nicht nur Trostworte, die er zu sagen hat - oft sind es harte Gerichtsworte. Wir sehen das in besonderer Weise deutlich beim Propheten Jeremia.

Wie schwer muß es diesem Mann gefallen sein, als Prophet Jahwes vor allem Gerichtsworte zu sagen. Bestimmt hätte er viel lieber dem Volk Worte des Trostes gebracht. Doch Gott bestimmt den Inhalt der Predigt!

Ein Kapitel vorher (Kapitel 25) weist Jeremia das Volk darauf hin, daß er ihnen dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder gepredigt habe. Es ist Gottes Liebe zu seinem Volk, daß er ihnen immer wieder seine Knechte, die Propheten, gesandt hat, sie auf den rechten Weg zurückzurufen: "Bekehrt euch, ein jeder von seinem bösen Wege und von euren bösen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, für immer und ewiglich bleiben." (25,5) - Aber das Volk und seine Könige hatten einen anderen Weg gewählt. Dieser falsche Weg brachte sie in Konflikt mit der Botschaft der Propheten.

Menschen Jesu sind auch solche Berufene und Gesandte, sie sind "Boten des Messias". Was sie der Welt zu sagen haben, das kommt nicht aus ihren eigenen Herzen oder Träumen. Es ist das EVANGELIUM, das sie weiterzusagen haben:
  • Das Wort des Gerichts, das Gott am Kreuz von Golgatha vollzogen hat. Jesus ist um unserer Sünden willen gestorben!
  • Aber auch das Wort des Heils, das er durch Christus gewirkt und in der Auferweckung seines Sohnes bestätigt hat. Jesus ist um unseres Heils willen auferweckt.

    Dieses Evangelium ist Heilsbotschaft auf dem Hintergrund des Gerichts, das über die Welt ergangen ist. Wer das Evangelium ablehnt, der bleibt auf dem alten Weg in den Tod; wer es aber aufnimmt und glaubt, der wird durch Gottes Gnade hineingezogen in das Leben.


  • 30.Woche


  • Hinweis
    205.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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