Besinnung - Jahresbegleiter  

26.Dezember

DIE SCHAR DER ÜBERWINDER

"Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes."
(Offbg.7,14)

Heute, am 26.Dezember, dem 2.Christtag, gedenken wir der Blutzeugen Jesu Christi. Der Tag ist im besonderen der Erinnerung an den Märtyrer STEPHANUS gewidmet, dem ersten Märtyrer der Christenheit.

In der Apostelgeschichte, Kapitel 6, wird uns von seinem Zeugnis und seinem Märtyrertod berichtet.
Stephanus war einer von den sieben "Helfern" (Diakonen), die durch die Gemeindeversammlung in Jerusalem gewählt wurden. Durch Handauflegung wurden sie zum Dienst an den Witwen eingesetzt.

Bald jedoch zeigte sich, daß diese auch in die Verkündigung des Evangeliums mit eingeschlossen wurden. Stephanus wurde in Jerusalem vor Gericht gestellt und mußte seinen Glauben an Christus Jesus bekennen. Dies tat er auch mit großer Freimut und mit großem biblischem Verständnis.
Vom Gericht wurde Stephanus der Gotteslästerung beschuldigt und von einer aufgebrachten Menge aus der Stadt hinausgetrieben - und nach der Überlieferung am Damaskus-Tor - gesteinigt.
Während er Abschied nahm von dieser Erde, sah er den Himmel geöffnet und Christus zur Rechten Gottes. Dies wurde jedoch zum Anlaß, daß man ihn steinigte. Und Saulus (später Paulus) paßte auf die Kleider derer auf, die die Steine warfen (Apostelgeschichte 7, 54 - 60).
Seine Steinigung war der Auftakt zur ersten großen Christenverfolgung in Jerusalem (Apg. 8, 1 - 3), in die nachher Paulus einstieg, um die Christen auch in Damaskus zu verfolgen.
Sein griechischer Name bedeutet "Kranz, Krone"!. In der katholischen Kirche wird deshalb auch am Stephanustag im Eröffnungsgebet gesagt:
    Das Tor des Himmels öffnete sich für Stephanus.
    Er zog als Erster der Blutzeugen ein
    und empfing die Krone der Herrlichkeit.
In unserem heutigen TAGESWORT hören wir auch von Blutzeugen, die aus "der großen Trübsal" gekommen sind. Sie stehen vor dem Thron und vor dem Lamm. In ihren Händen halten sie Palmzweige.
Auf die Frage des Sehers, wer denn diese sind, wird ihm die Antwort gegeben: Es sind Überwinder aus der großen Trübsal. In weißen Kleidern stehen sie vor Gott und dem Lamm. Sie pochen nicht auf ihre "Gerechtigkeit" oder ihren "Glaubenseifer". Nein, im "Blut des Lammes" wurden sie gereinigt.

Ist das nicht ein Hinweis, daß letztlich der erste und der ewige "Blutzeuge" überhaupt Christus ist, das Lamm Gottes?

So dürfen wir heute - am zweiten Christtag - uns an ihn erinnern und alle, die in seine Fußstapfen gegangen sind.



Siehe auch: Stephanus - Märtyrer
  • 52.Woche


  • Hinweis
    358.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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