Besinnung - Jahresbegleiter  

29.Dezember

SELIG SIND, DIE IN DEM HERRN STERBEN

"Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe:
'Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach."
(Offbg.14,13)

Ein erster Höhepunkt in der Offenbarung ist erreicht: Das Lamm steht auf dem Berg Zion, umgeben von den "Hundertvierundvierzigtausend". Und Johannes hört eine Stimme vom Himmel - es ist das gemeinsame Lob aller himmlischen Heerscharen und der Geretteten. Sie singen ein neues Lied.
Und von einer weiteren Stimme aus dem Himmel hört nun der Knecht Jesu diese Verheißung von den "Toten, die in dem Herrn sterben!".

Dieses Wort ist ja ein beliebtes Trauerwort. An vielen Beerdigungen wird darüber gepredigt. Wir hören dies oft so, als gälte es dem Toten. Doch, es ist ein Wort für uns, die wir leben.
Dieses Wort soll Mut machen einer Gemeinde, die in die Auseinandersetzung hineingezogen ist zwischen dem Anspruch Jesu auf diese Welt und dem Anspruch der Mächte (Drache und Tier).
Wer wird da bestehen? Und Was bringt es, sich gegen den "Fürst dieser Welt" zu stellen und Christus Jesus, dem Lamm Gottes, nachzufolgen?
Klar ist darauf die Antwort gegeben: "Sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach!"

Nun ist das wohl nicht so zu verstehen, daß diese "durch ihre Werke gerecht werden vor Gott". Dagegen spricht das Evangelium von der Versöhnung Gottes mit uns Menschen durch den Tod Jesu Christi.
Gemeint ist es wohl im Sinne von Jakobus 2,20, wo es heißt:
"Da siehst du, daß der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken,
und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden."
Im Glauben lasse ich es wahr sein, was Gott für mich in Christus getan hat und vertraue darauf - im Leben und im Sterben! In den Werken aber zeige ich, daß ich zu einem neuen Menschen geboren wurde. Die Werke sind Ausdruck meines Glaubens, der ja dem Willen Gottes entsprechend lebt: Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst!

Vielleicht ist auch daran zu denken: Werdet nicht müde und laßt euch den Mut nicht nehmen durch die Verfolgungen und Bedrängnisse. Lebt weiter in der Liebe ("Werke"), den sie sind nicht umsonst.
Wartet getrost auf Gottes Zukunft mit euch. Es wird alles genau nach Gottes Plan gehen. Laßt euch nicht täuschen über das Wesen und den Gang dieser Welt. Gott führt seinen Heilsplan aus - durch das Lamm, durch seinen Christus.

Und auch, wenn nun der Tod an Jesu Jünger und Jüngerinnen herantritt, sie wissen, daß der Tod seine Macht verloren hat. Sie sind "selig" in ihrem Herrn und sie werden leben durch ihren Herrn und mit ihrem Herrn. Er ist das A und O, der Anfang und das Ziel Gottes mit dieser Welt.

  • 52.Woche


  • Hinweis
    361.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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