Besinnung - Jahresbegleiter  

28.Dezember

DRACHE UND TIER - MACHTSYMBIOSE

"Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen."
(Offbg.13,4)

Symbiose nennen wir das dauernde Zusammenleben und Zusammenwirken verschiedener Lebewesen zu gegenseitigem Nutzen. Man spricht auch von lockeren Symbiosen (Mutualismus), wo die eine Art die andere nutzt und doch ihrerseits indirekt dem "Wirt" Lebensmöglichkeit schafft.

Ich denke, daß es auch im menschlichen Zusammenleben solch eine Art Symbiose gibt: Man ist einfach aufeinander angewiesen, tut es aber nicht aus Liebe oder Freundschaft, sondern aus Notwendigkeit.

Hier - in der Offenbarung - hören wir von einer teuflischen Symbiose: Der Drache, als der Inbegriff aller antigöttlichen Macht (über unser Verstehen hinaus!), der aus dem Himmel geworfen wurde, treibt nun sein Unheil. Dazu verschafft er sich Helfer - das Tier, das aus dem Meer steigt. In Offbg.13,1f wird uns diese Tier beschrieben mit seinen zehn Hörnern und sieben Häuptern und darauf die lästerlichen Namen. "Es war gleich einem Panther und seine Füße waren wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen".
Der Drache gibt diesem Tier "seine Kraft und seinen Thron und große Macht".

Die Menschen beten nun beide an, den Drachen und das Tier: Den Drachen, weil er Macht gibt dem Tier und das Tier, weil es nun so mächtig ist. Dieses Tier, mit seinem "Löwenrachen", hat nur ein Ziel: die Lästerung gegen Gott und alles, was zu Gott gehört.

Die Konfrontation zwischen GOTT und SATAN ist auf der Schaubühne der Erde voll in Erscheinung getreten. Genau das, was Gott im 1.Gebot untersagt hat, das tun die Menschen: Sie lehnen den einen, lebendigen Gott, der sich in seinem Christus offenbart hat, ab und beten Götzen an.

Man hat viel über das Tier gerätselt und manche sind der Meinung, daß es ein Bild für einen Verbund von Staaten ist, die in der Symbiose mit dem Bösen die Menschheit beherrschen.

Wir haben heute in der Politik zwei solche großen "Staatenbündnisse". Noch ist es so, daß sowohl in den USA als auch in EUROPA der christliche Glaube eine große Rolle spielt. Es erscheint mir, daß dieser Glaube noch viel Böses, das im Kern aller menschlichen Macht steckt, zurückält, eimdämmt. Wehe, wenn dies einmal nicht mehr der Fall sein sollte, und wenn mit dem Verlust der Gottesfurcht auch die Ehrfurcht für den Menschen zerfällt.

Vielleicht ist für uns Christen das ein Prüfstein: Wo wird in der Politik nicht Gott, sondern die Macht (egal in welcher Form) angebetet?


  • 52.Woche


  • Hinweis
    360.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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