Besinnung - Jahresbegleiter  

30.Januar

DER BARMHERZIGE UND GNÄDIGE GOTT

"HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft läßt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied."
(2.Mose 34,6b-7)

Mose soll neue Gesetzestafeln empfangen, nachdem er die ersten (geschrieben vom "Finger Gottes") im Zorn zerbrochen hatte.
Er hat sich auf den Berg Sinai begeben. Dort offenbart Gott seine Herrlichkeit. Dabei hört Mose die Stimme Gottes mit einer Selbstoffenbarung. Sie klingt wie ein Bekenntnis: Das also ist der Gott Israels, das ist JAHWE!

Mose ist so betroffen von dieser Offenbarung, daß er sich zur Erde neigt und anbetet. Seine Fürbitte gilt seinem Volk. Gott möge doch in ihrer Mitte mit ihnen ziehen. Und Mose bittet, daß Gott die Missetat und Sünde vergebe und daß das Volk Gottes Erbbesitz sein möge.
Obwohl Mose davon redet, daß das Volk ein "halsstarriges Volk" sei, so schließt er sich selber auch ein in die Bitte um Vergebung.

Gott offenbart sich! Ohne diese Offenbarung wüßten wir nichts von IHM. Er nennt sich selber "barmherzig und gnädig und von großer Gnade und Treue".
Diese Barmherzigkeit gilt Tausenden von Geschlechtern und er ist bereit tausendmal zu vergeben. Das bedeutet nicht, daß er Sünde ungestraft sein lassen will. Er sucht auch die Missetat der Väter heim an ihren Kindern und Enkelkindern.

Gott ist ein heiliger Gott! Gott läßt "Drei nicht gerade sein!" (wie wir es tun).
Das mag uns erschrecken. Und es ist gut so, denn es gilt: Wir sollen Gott fürchten und lieben!" (Martin Luther). Gott läßt mit sich nicht spielen. Gott ist Gott und kein Mensch.

Aber die Botschaft der Gnade gilt tausendmal mehr. Das ist unsere einzige Hoffnung, die Gnade und Barmherzigkeit Gottes, seine Geduld und seine Vergebung. Das hat er im Leben des Volkes Israel gezeigt und das hat er uns durch seinen Sohn Jesus Christus verkündigt.

So dürfen wir (wie ein Kirchenvater sagte) "Zu Gott unsere Zuflucht nehmen gegen Gott!" - Das heißt: Obwohl wir zu tiefst erschrecken vor dem gerechten Gott, so nehmen wir gleichzeitig zu IHM, dem Barmherzigen, unsere Zuflucht.

Das können wir bei den Männern und Frauen der Bibel lernen. Ja, das können wir im letzten Gebet Jesu am Kreuz lernen:
"In deine Hände befehle ich meinen Geist!"



  • 5.Woche


  • Hinweis
    30.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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