Besinnung - Jahresbegleiter  

31.Dezember

ANFANG UND ENDE

"Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.
Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende."
(Offbg. 22,12.13)

Heute - am 31.Dezember - feiern wir den "Altjahrabend". In den nichtkirchlichen Kalendern steht für diesen letzten Tag des Jahres der Name "Silvester". Kaum einer denkt daran, daß es der Name eines katholischen Bischofs aus dem 3.Jahrhundert ist.
Die Namensbezeichnung dieses Tages geht auf das Jahr 1582 zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurde der letzte Tag des Jahres vom 25. Dezember auf den 31. Dezember verlegt, den Todestag des Papstes Silvester I. Der Liturgische Kalender führt diesen Tag auch als seinen Namenstag. Bis dahin feierte man an diesem Tag die jüdische Beschneidung Jesu. In einigen Gegenden wird dieser Tag, quasi als Gegenstück zum folgenden Neujahrstag, auch Altjahr oder das Alte Jahr genannt.

Im deutschsprachigen Raum wird das Jahr oft mit Feuerwerk, Böllern, Orakel (Bleigießen) und Festveranstaltungen beendet. Während das Feuerwerk früher dazu diente, "böse Geister" zu vertreiben, ist es heute ein Ausdruck von Vorfreude auf das neue Jahr.

Die katholische Kirche feiert an diesem Abend einen Mitternachtsgottesdiensten (Mette) in Erinnerung an den Bischof Silvester. Er wird bisweilen auch als Sieger über einen Drachen dargestellt, was den Sieg des Christentums über das Heidentum symbolisiert.

Auch in der evangelischen Kirche finden Abendgottesdienste (mit anschließender Abendmahlsfeier) statt. Leider herrscht in den Gottesdiensten oft eine gedrückte Stimmung. Es werden am Ende des Jahres u. a. auch die Namen der im zu Ende gehenden Jahr Verstorbenen vorgelesen. Deshalb kommen auch viele schwarz gekleidet zum Gottesdienst.

So verständlich es ist, wenn Trauernde mit Wehmut zurückdenken, als ihre Verstorbenen bei ihnen waren, so ist es doch schade, daß an diesem Abend nicht noch lauter und vernehmbar das Bekenntnis zu hören ist, das uns der Schreiber der Offenbarung zu sagen hat:
  • Christus verheißt, daß er unterwegs ist; er kommt bald!
  • Christus ist das "A und O" des großen Weltplanes Gottes!
  • Christus ist der "Erste und der Letzte", durch den die Welt geschaffen und erlöst wurde!
  • Christus ist der Anfang und das Ende - wobei wir vom "Ende" sprechen im Blick auf alle Verirrungen und Verwirrungen der Menschheitsgeschichte, aber im Blick auf Gottes Weg mit seiner Welt vielleicht besser als "ZIEL" verstehen
  • Und vor Christus werden unsere Werke offenbar. Aus ist es mit allem Versteckspiel!

    Und so heißt es in dieser Erwartungszeit: "Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig!" (Offbg.22,11).
    Die Offenbarung hat uns als Ganzes gezeigt, daß wir Menschen diese Welt nicht erneuern können (obwohl wir im Kleinen viele Dinge ändern können!). Die Welt geht ihrem Gericht entgegen, doch Gott wird eine neue Erde schaffen, in der Gerechtigkeit wohnt.

    Deshalb dürfen wir getrost Abschied nehmen vom alten Jahre und hoffnungsvoll in das neue Jahr eintreten: JA, KOMM, HERR JESU!

  • 52.Woche
  • 53.Woche (Altjahrabend)


  • Hinweis
    363.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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