Besinnung - Jahresbegleiter  

5.November

GOTT ERFÜLLT SEINE ZUSAGE

"Und so geschah es, daß sie alle gerettet ans Land kamen!"
(Apg.27,44)


In einem Gesicht hatte Paulus den Engel Gottes gesehen. Dieser hatte ihm zugesagt, daß er und alle, die mit ihm im Schiff waren, gerettet werden. Und das alles im Blick auf Gottes Plan, daß Paulus vor den Kaiser gestellt werden soll, damit er auch dort das Wort vom Evangelium bezeugen konnte.

Er, der Gefangene, wird auf dem Schiff und während der ganzen Fahrt zum Seelsorger der von tiefer Angst erfüllten Menschen. Und entgegen dem Versuch eines Teils der Besatzung, sich vom Schiff zu entfernen, weist Paulus darauf hin, daß nur im Schiff - also nur in der Zusage Gottes - Rettung möglich ist. Erstaunt dürfen wir sein, wie der Hauptmann, der den Gefangenen Paulus nach Rom bringen soll, dem Wort des Paulus vertraut. Und Paulus kann es nochmals wiederholen: "Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen." (Apg. 27,34).

Und beinahe wäre Paulus nun selber gestorben, kurz vor der Rettung. Die Soldaten wollten ja die Gefangenen töten. Doch der Hauptmann wehrt dem. So wird Paulus auch hier vor dem Tod bewahrt, bewahrt als das Werkzeug Gottes zur Verkündigung der Frohen Botschaft von Gottes Gnade und Barmherzigkeit in Christus Jesus.
Aber nun werden sie alle gerettet, denn Gott hatte es zugesagt - und er hält sein Wort!

Mission ist Gottes Absicht, daß alle Menschen vom Weg des Heils in seinem Sohn Jesus Christus erfahren. Mission ist Gottes Sache, wir, die Frauen und Männer in der Verkündigung, sind aber seine Werkzeuge dazu. Wir sind die Botinnen und Boten des Evangeliums und stehen deshalb auch unter Gottes Schutz.
Nun mag jemand einwenden: Aber so viele sind im Laufe der Missionsgeschichte ums Leben gekommen. Sie sind nicht "um das Leben gekommen", sie haben vielmehr ihr Leben als Weizenkorn in die Erde gelegt, so wie ihr Herr und Meister selber. Wir nennen sie nicht "Umgekommene", sondern wir nennen sie "Märtyrer" (Blutzeugen des Evangeliums).
Auch Paulus hat später (wohl in Rom) sein Leben für die Sache Jesu einsetzen müssen. Aber er - wie wohl auch Petrus - haben das mit vielen danach im Wissen getan, daß der Tod ihnen das ewige Leben nicht nehmen kann. Sie sind nicht "aus der Hand Gottes gefallen", wohl aber "in der Hand Gottes gestorben zum ewigen Leben".

Wie Gott seine Leute führt, wissen wir nicht. Daß er sie aber führt, das wissen wir!


  • 44.Woche


  • Hinweis
    307.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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