Besinnung - Jahresbegleiter  

4.November

VERKÜNDIGEN DAS LICHT SEINEM VOLK UND DEN HEIDEN

"Daß Christus müsse leiden und als erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden."
(Apg. 26, 23)

Der Apostel Paulus steht vor Agrippa und Festus in Cäsarea am Meer. Felix, der Statthalter (Prokurator) über die Provinzen Judäa und Samarien, hatte den Prozeß des Paulus hinausgeschoben und die ganze Sache an seinen Nachfolger, den Statthalter Festus überlassen.
Dieser nutzt die Gelegenheit, als König Agrippa II., der als König eine kleine Herrschaft nördlich von Palästina hatte (50 - 94 n.Chr.), ihn besucht, die Sache des Paulus zur Sprache zu bringen. König Agrippa galt als römischer Vertrauensmann für Angelegenheiten des Jerusalemer Tempels und war Schwager des Statthalters Festus. Eines steht dabei fest: Paulus war kein Verbrecher im üblichen Sinn (Apg.25,25). Es ging vielmehr um Fragen des jüdischen Glaubens und über "einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe" (Apg.25,19). Agrippa ist interessiert, diesen Jesus zu hören.

Paulus ergreift diese Gelegenheit und stellt seine Sache, den Dienst am Evangelium, vor. Er erzählt auch seine Berufungsgeschichte vor Damaskus (Apg.26,14) um aufzuzeigen, daß Jesus wirklich auferstanden ist und lebt. Dabei wird klargestellt, daß dieser Jesus nicht nur für sein Volk der Juden, sondern auch für die Heiden von Gott in diese Welt gesandt wurde. Ebenfalls wird festgehalten, daß die Verkündigung des Paulus sich auf die Propheten und auf Mose stützt (Apg. 26,27).

Zentrum dieser Botschaft ist der Christus (Messias). Er "müsse leiden und als erster auferstehen von den Toten". Sein Name muß verkündigt werden als "Licht seinem Volk und den Heiden".
Vom Licht reden ja alle Religionen. Das Licht als Zeichen des Lebens, aber auch der Erkenntnis der Wahrheit über "Gott und uns Menschen". Die Verheißung an Israel ist in IHM, dem Messias, erfüllt! Das Suchen der Heiden nach dem Licht, hat in IHM, dem Christus, sein Ziel gefunden. Er ist durch seine Auferstehung der Herr über Leben und Tod. Alles, was der Mensch erhofft hat, wird in Jesus erfüllt.

Paulus muß das so eindrücklich dargestellt haben, daß der König nun nahe daran ist, auch Christ zu werden (Apg.26,28).

Das Urteil wird gesprochen: Eigentlich könnte Paulus freigelassen werden, hätte er sich nicht auf den Kaiser berufen (Apg.26,32). - So wird sein Weg nun nach Rom gehen, mitten hinein in das Herz der Heiden. Und so wird erfüllt, was Christus den Seinen aufgetragen hat: Seine Zeugen zu sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde (Apg.1,8).


  • 44.Woche


  • Hinweis
    306.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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