Besinnung - Jahresbegleiter  

7.April

Stärke in dem HERRN

"Aber David stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott
1.Samuel 30,6c

David, der von Gott erwählte und durch Samuel gesalbte König Gottes, kommt in große Not: Als er nach Ziklag zurückkam, wo er seine Angehörigen und Freunde zurückgelassen hatte, während er mit seinen Kriegsleuten unterwegs war, fand er die Stadt verbrannt vor. Die Feinde, die Amalekiter, hatten alle Bewohner als Gefangene mitgenommen. Die Stadt hatten sie mit Feuer verbrannt. Auch Davids Frauen waren unter den Gefangenen. Seine Leute waren außer sich vor Trauer und vor Wut. Man gab David die Schuld und wollte ihn steinigen. "Und David geriet in große Bedrängnis" (1.Sam.30,6)! Ein jeder trauerte um seine Kinder und Angehörigen.

War David seiner Schutzpflicht nicht nachgekommen? Hatte er eine falsche Entscheidung getroffen, die einem Großteil des Volkes das Leben kostete? Seine Führungsqualitäten waren in der Diskussion. Würde er - der "Erwählte" - sich nun weiter halten können? Oder sollte jetzt das Ende seiner Königswürde gekommen sein?
"Und David geriet in große Bedrängnis!"

Was hätten wir in einer solchen Situation gemacht? Hätten wir Ausflüchte gesucht? Hätten wir argumentiert, daß eben der Feind viel stärker gewesen war, als man ihn einschätzte? Hätten wir unser eigenes Leben in Sicherheit gebracht? Hätten wir aufgegeben?

David nimmt zu dem seine Zuflucht, der ihn auch bisher geführt und geleitet und vor seinen Feinden bewahrt hatte - zu dem lebendigen Gott: "David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott!"

Er ließ dem Priester Abjatar sagen: Bring den Efod (deinen Priesterschurz) und befrage für mich den HERRN. David wollte nicht in der ersten Wut einen unüberlegten Schritt tun und er wollte auch nicht allein auf sich und seine Leute vertrauen. Er bat Gott, ihm zu sagen, was er tun sollte. Und Gott ließ David nicht im Stich und sagte ihm: "Jage ihnen nach. Du wirst sie einholen und die Gefangenen befreien!" (1.Samuel 30,8).

Das ist keine billige "Kriegserzählung", sondern es ist im Grunde genommen eine Predigt. Sie will zeigen, daß David Gott sein Glück und sein Unglück, seinen Erfolg und seinen Mißerfolg anbefahl. David ist kein "Kriegsheld", er ist der "Gesalbte des Herrn" und als solcher steht er im Dienst des Herrn - und auch in der Abhängigkeit von diesem Herrn.
Die Antwort Gottes führte David dann zur richtigen Entscheidung.

Ich denke, das ist der große Unterschied zwischen einem "gläubigen" und einem "ungläubigen" Menschen: Der Glaubende nimmt - gerade auch in der Not - seine Zuflucht zum lebendigen Gott.

  • Wie sieht es bei uns aus, wenn große Not über uns kommt?
  • Nehmen wir dann, gerade dann, Zuflucht zum lebendigen Gott?
  • Gott will ja gerade in den Notzeiten unsere Hilfe sein.



  • 14.Woche


  • Hinweis
    97.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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