Besinnung - Jahresbegleiter  

7.Februar

UNREINHEIT TRENNT VON DER WOHNUNG GOTTES

"Und ihr sollt die Israeliten wegen ihrer Unreinheit absondern, damit sie nicht sterben in ihrer Unreinheit, wenn sie meine Wohnung unrein machen, die mitten unter ihnen ist."
(3.Mose 15,31)

An vielen Beispielen könnten wir den Unterschied zwischen dem heiligen Zelt ("Stiftshütte") und dem Ort unserer Anbetung als Christen, der Kirche, klarmachen. Hier ist so einer:
  • Die Stiftshütte war das wandernde Zelt der Gegenwart Gottes. Gott hatte sie seinem Volk als "Begegnungs- und Offenbarungsort" seines heiligen Willens geschenkt. Er hatte selbst klar gemacht, was "rein" und "unrein" ist.
    So sollten sich die Aussätzigen von der Stiftshütte fernhalten. Auch Frauen, die ihre Monatsblutung hatten, sollten fern bleiben. Aber auch Männer, die an ihrem Körper unrein geworden waren, sollten der Stiftshütte nicht nahen.
    Gott wollte in dieser Zeit der Wanderung des Volkes und der Zeit des Tempels diese Unterscheidung zwischen "rein" und "unrein"!
  • Mit dem Kommen Jesu - in einer Zeit, wo Israel als Volk einerseits in seinem Land, andererseits in der Zerstreuung (Diaspora) lebte - wurde die Unterscheidung eine andere: Wer zu Gott kommen wollte, der durfte auch zu ihm kommen. Ja gerade die Armen und Elenden (und dazu zählten doch auch jene, die ein Gebrechen hatten) waren von Gott in Jesus Christus eingeladen. So durfte der Zöllner, der von ferne zu Gott im Tempel betete, auch sprechen: "Herr, sei mir Sünder gnädig!" und Jesus sagte, daß er gerechter sei als jener Pharisäer, der sich nichts vorzuwerfen hatte.
    Jesus zeigt, daß es letztlich nicht auf äußerliche Unreinheit ankommt, sondern vielmehr auf die Unreinheit unserer Herzen (sprich "Sünde"). Diese hat er ein für allemal am Kreuz gesühnt. Wer sich zu Gott naht, darf sich nun in seiner Unreinheit auf die Reinheit Jesu Christi berufen. Christus, der einzig Reine, starb für die Unreinen, damit sie vor Gott als rein gelten sollten, so sie daran glauben.
So ist auch das Kommen Jesu in diese Welt, sein Werk der Reinigung ("Versöhnung") nicht einfach eine Fortsetzung des Alten. Es ist eine Erfüllung aller Verheißungen - auch der Verheißungen, die mit der Stiftshütte verbunden sind!

In seinem Namen dürfen sich alle zu Gott nahen: Die Reinen und die Unreinen. Nur eines wird erwartet, ihr Wunsch, von Gott gereinigt zu werden in Christus Jesus.



  • 6.Woche


  • Hinweis
    38.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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