Besinnung - Jahresbegleiter  

7.Oktober

GOTT - JESUS - JÜNGER

"Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachte den, der mich gesandt hat."
(Lukas 10,16)

Das hört sich schon eigenartig an, diese "Kette der Verkündigung":
  • Menschen hören die Jünger;
  • dadurch hören sie Jesus;
  • und damit sind sie vor Gott gestellt!

    Diesem Wort voraus geht Jesu Weherufe über die galiläischen Städte, in denen er die Botschaft vom Reich Gottes verkündigt und die diese Botschaft abgelehnt hatten. So wie es Jesus ergangen ist, so wird es auch seinen Boten ergehen. Aber so, wie sie in der Ablehnung der Worte Jesu, Gott selber und sein Ruf in das Reich Gottes abgelehnt haben, so lehnten sie (ob sie es wußten oder nicht!) nicht allein die Boten Jesu ab, sondern Gott selber.

    Wenn es diese "Kette der Verkündigung" gibt, so zeigt es auch den ganzen Ernst der Aufgabe der Verkündigung. Wenn die Verkündigung so an Jesus und an Gott verkettet ist, so gibt es zum Inhalt dieser Verkündigung auch keine Alternative.
    Das heißt:
  • Boten Jesu sollen nicht ihre Erkenntnis und ihre Weisheit und ihre Auffassung weitergeben, sondern die Botschaft vom Reich!
  • Boten Jesu sollen aber auch nicht verzagen, wenn diese Botschaft abgelehnt wird, denn nicht sie werden abgelehnt, sondern der, der Inhalt dieser Botschaft ist - Jesus Christus!
  • Und Boten Jesu sollen wissen, daß sie Boten eines Großen sind - Boten des Herrn und Gottes über die ganze Welt.

    Das aber wiederum zeigt auch die Notwendigkeit für die Boten, sich immer wieder neu am Wort Gottes auszurichten. Menschen sollen durch die Verkündigung nicht vor eine falsche Entscheidung gestellt werden, sondern vor die richtige. Sie sollen durch die Verkündigung vor den Herrn Christus gestellt werden, sie sollen sein Wort hören und sie sollen sich für oder gegen IHN entscheiden. Die Boten des Wortes sind ja nur eine "Informationsleitung", ein "Informationskanal"; sie sind nur Sprachrohr des lebendigen Gottes.

    "Wer euch hört, der hört mich!", sagt Jesus und stellt damit einerseits seine Boten in eine große Verantwortung und andererseits zeigt er ihnen, daß sie in ihrem Amt der Christusverkündigung nie allein stehen.

    Mein ehemaliger Gemeindepfarrer kniete wohl deshalb vor jeder Predigt auf der Kanzel nieder und betete - und ich habe mir angewöhnt der Gemeinde vorher zu sagen: "Herr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige!".
    "Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR.
    Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?"
    (Jeremia 23,28.29)



  • 40.Woche
  • Predigt


  • Hinweis
    279.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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