Besinnung - Jahresbegleiter  

8.Mai

SAULS ENDE MIT SCHRECKEN

"So starb Saul um seines Treubruchs willen, mit dem er sich an dem HERRN versündigt hatte, weil er das Wort des HERRN nicht hielt, auch weil er die Wahrsagerin befragt, den HERRN aber nicht befragt hatte."
(1.Chronik 10,13-14a)

Das 1.Buch der Chronik berichtet in der Rückschau im Rahmen der verschiedenen Sippenlisten auch von der Sippe Sauls. Saul stammte aus dem Geschlecht Benjamins (1.Chr.8) und zwar aus dem Nachkommen Kisch: "Kisch zeugte Saul. Saul zeugte Jonatan." (1.Chr. 9,39). Das Buch der Chronik wird sich ja vor allem auf Juda und das Haus David konzentrieren. So wird hier nicht viel von Saul berichtet. Es wird erzählt von seinem letzten Kampf gegen die Philister und wie er in der Schlacht besiegt wird und sich am Ende voller Verzweiflung in sein eigenes Schwert stürzt (1.Chr.10,4b).
Zum Spott Israels wird Sauls Rüstung im Götzentempel des Dagon aufgelegt und Sauls Haupt wird außen am Tempel des Dagon aufgehängt.

Welch eine Tragik! Saul, der zu Großem berufen war, wird durch seinen Ungehorsam zur Schande für sein Haus und für das ganze Volk Gottes. Es waren die mutigen Männer aus der Stadt Jabesch (in Gilead), die sich beherzt aufmachten und seinen Leichnam abnahmen, um ihn zu bestatten.

Der Grund für dieses fürchterliche Gericht sehen die Schreiber des Chronikbuches im "Treuebruch" Sauls Gott gegenüber. Außerdem wird ihm der Gang zur Wahrsagerin zur Last gelegt. Damit greifen sie zurück auf die Gebote Gottes, wie sie im besonderen wiederholt sind im 5.Buch Mose (Deuteronomium).
Gott ist ein "eifersüchtiger" Gott:
  • Er will seine Ehre keinem andern geben;
  • Er will von den Seinen angerufen werden.

    Für uns Christen ist das eine Warnung, daß wir uns ja nicht auf die Suche nach anderen Göttern begeben. "Der HERR ist Gott!" - ihn sollen wir in Freuden und im Leid "anrufen, loben und danken".
    Wer aber den Willen Gottes über sein Leben wissen will, der soll nicht zu den Wahrsagern gehen (z.B. in unserer Zeit das Horoskop oder Tarokkarten), sondern soll in seinem Wort nachlesen. In Christus Jesus hat Gott ein für allemal seinen Willen kundgetan; den sollen wir hören!

    Saul soll uns eine Warnung sein, wie ernst Gott es mit dem Gehorsam gegenüber seinem Wort nimmt und wie ernst er es nimmt, wenn jemand sein Glück bei Dingen oder Götzen sucht und nicht beim lebendigen Gott. Gott nimmt das Königtum von Saul und gibt es seinem Auserwählten - König David!
  • 19.Woche


  • Hinweis
    127.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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