Besinnung - Jahresbegleiter  

9.Mai

DAS VOLK GOTTES IST EINES HERZENS

"Auch war das ganze übrige Israel eines Herzens, daß man David zum König machte."
(1.Chronik 12,39c)

Nach den bitteren Kriegen zwischen dem Volk Israel und den Philistern, aber auch des Auseinanderbrechens der 12 Stämme nach dem Tode Sauls, dürfen sie jetzt wieder "ein Volk" unter "einem König" sein.
Daß die Herzen der Israeliten den gleichen Wunsch hatten, daß David König über alle sein sollte, war also nicht selbstverständlich. Bis es zu dieser Einheit kam, galt es viele Hindernisse zu überwinden. In all dem Geschehen, das uns berichtet wird, ist auch viel von menschlichen Irren und Wirren die Rede. Da kommt es zu Intrigen und zu Mord, zu Haß und zu Totschlag. Es muß eine Zeit großer Verirrungen gewesen sein. Doch nun war es soweit: Aus freien Stücken wollten alle Stämme unter einem König - dem König David - leben. Sie kamen mach Hebron, wo David bereits über den Stamm JUDA herrschte und feierten ein großes Fest der Vereinigung der Stämme.
Die Schreiber der Chronikbücher sehen darin aber die gnädige Führung Gottes und nicht eine strategische Leistung Davids. Nicht durch Gewalt erobert sich David die Herzen seines Volkes - sie werden ihm durch Gott zugeführt.

Für David, der nun das Vertrauen aller 12 Stämme gewonnen hatte, beginnt eine verantwortungsvolle Zeit als König. Auch er bleibt nicht ohne Schuld. Aber er bleibt im Vertrauen auf Gottes Gegenwart und Barmherzigkeit. Das hielt ihn durch die Stürme seines Lebens.
Immer mehr wurde es deutlich, daß Gott mit allen einen Plan hatte. Er wollte ein einiges Volk, das entsprechend seiner Rechtsordnungen im verheißenen Land lebte und ihn als einzigen Gott anbetete. David wurde das Werkzeug Gottes also nicht nur in der politischen Einigung des Volkes sondern auch im Blick auf den gemeinsamen Gottesdienst an der Stelle, die Gott erwählt hatte.

Das "eine Herz" eines Volkes ist somit ein Friedensgeschenk Gottes. Es wird durch Gottes Geist gewirkt. Er führt unsere Herzen (so wir sie auch führen lassen!).
Wo dieses "eine Herz" ist, da kann man mit einem Munde Gott loben und ihm danken - auch in der "einen Gemeinde" Jesu Christi.

  • 19.Woche


  • Hinweis
    128.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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