Besinnung - Jahresbegleiter  

9.Februar

IHR SOLLT HEILIG SEIN

"Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott!
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR!"
(3.Mose 19,2b.18b)

Kapitel 19 im 3.Buch Mose ist in der Lutherbibel überschrieben mit "Gesetze zur Heiligung des täglichen Lebens". Es beginnt mit der Aufforderung: Ihr sollt heilig sein!" und wird damit begründet, daß Gott von sich sagt: Denn ich bin heilig!

Es geht ja um die Tatsache, daß sich Gott Israel als sein Volk in dieser Welt berufen hat. Er und sein Volk gehören zusammen. Wenn aber er "heilig" ist, so sollen auch sie "heilig" sein. Wenn Gott Gott ist, dann sollen auch sie Gottes Volk sein. Dies soll sich zeigen im alltäglichen Leben.

Heilig bedeutet ja nicht, daß man ein außerordentlicher Mensch ist. Heilig bedeutet vielmehr, daß man nach Gottes Willen fragt. Und so werden im 3.Mosebuch alle Bereiche des religiösen Lebens und des alltäglichen Lebens angesprochen. Kein Bereich ist ausgenommen.
  • Am Beispiel der Beziehung zum Nächsten wird das nun aufgezeigt:
    • Ihr sollt auf euren Feldern eine "Nachlese" hinterlassen für die Armen und Fremdlinge. Und wieder wird begründet: Ich bin der HERR, euer Gott! (19,10).
    • Ihr sollt euren Nächsten nicht bedrücken noch berauben.
    • Des Tagelöhners Lohn soll nicht bei dir bleiben bis zum Morgen.
    • Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht!
    • Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen.
Und das alles und noch viel mehr wird zusammengefaßt in dem Gebot "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR!"
Jesus hat dieses Gebot aufgenommen, als er nach dem "Größten Gebot" gefragt wurde und hat es verbunden mit dem Gebot der Gottesliebe. Er hat aufgezeigt, daß zwischen diesen beiden "Fixpunkten" das ganze Gesetz und die Propheten steht. (Lukas 10,25-37). Und er hat die Liebe als sein "Neues Gebot" den Jüngern vor Augen gehalten (Joh.13,34).

Wir stehen heute in einer zweifachen Gefahr:
  • Einerseits, daß wir unseren Nächsten aus den Augen verlieren!
  • Andererseits, daß wir Gott aus den Augen verlieren!
    So haben wir nach oben, nach rechts und links zu blicken: Gott und unsere Nächsten im Auge zu behalten, wollen wir zum Volk Gottes gehören!

  • 6.Woche


  • Hinweis
    40.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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