Besinnung - Jahresbegleiter  

10.Februar

DER SABBAT - HEILIGE VERSAMMLUNG

"Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an ihm tun; denn es ist ein Sabbat für den HERRN, überall, wo ihr wohnt."
(3.Mose 23,3)

Während in den Zehn Geboten, sowohl in der Fassung in 2.Mose 20 als auch in 5.Mose 5, vor allem der Charakter der Ruhe angesprochen ist, wird hier, am Anfang der Aufzählung der verschiedenen hohen Jahresfeste Israels, der Sabbat als "Heilige Versammlung" bezeichnet.

Damit ist aufgezeigt, daß das "Ruhen" am Sabbat für das Volk Gottes zwei Dimensionen umfasst:
  • Es ist das Ruhen von aller Arbeit in Erinnerung an die Schöpfungsruhe Gottes und in Erinnerung an die harten Sklavenzeiten in Ägypten. So ist es ein "Zeichen der Freiheit und Verantwortung dem Nächsten gegenüber"!
  • Aber der Sabbat ist auch in der Dimension der Beziehung des Volkes zu Gott zu sehen: Er ist der Tag der feierlichen Versammlung des Volkes Gottes, um IHN, den Lebendigen, zu hören und IHN, den Barmherzigen zu loben. Der Sabbat ist ein Zeichen der besonderen Beziehung zu dem lebendigen Gott.
Die Juden haben auf ihrem Weg in die Gefangenschaft nach Babylon den Sabbat mitgenommen und nach der Zeit in Babylon auch weitergeführt. Er wurde ihnen seither, auch in den Verfolgungen und in der Diaspora, "das Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum Volk Gottes" (neben der Beschneidung und den Gebeten und den heiligen Schriften).

Von daher ist es verständlich, daß der Sabbat für sie einerseits zum großen Zeichen ihrer Freiheit aber auch zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem lebendigen Gott wurde.

Durch die Auferweckung Jesu Christi von den Toten am "ersten Tag der Woche" (also ein Tag nach dem Sabbat!), wurde für die christliche Gemeinde dieser Tag als Tag der Erinnerung an ihre "Freiheit" und ihre Verbindung mit ihrem "Herrn" immer mehr von Bedeutung. So ist anzunehmen, daß die junge Christengemeinde (die ja zunächst vor allem aus Juden bestand) einen doppelten Feiertag hielt:
  • den Sabbat wie bisher;
  • den Tag danach als Erinnerung an Jesus Christus, seinen Tod und seine Auferstehung und seine Wiederkunft.

    Es ist eine "heilige Versammlung", d.h. es steht nicht in unserem Belieben, ob wir ihn halten wollen oder nicht, sondern es ist uns "geboten" und wird uns "angeboten".
    Wer wollte Gottes Gebot verachten?
    Wer wollte Gottes Angebot nicht annehmen?


  • 6.Woche


  • Hinweis
    41.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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