Besinnung - Jahresbegleiter  

9.Oktober

ZU TISCHE SITZEN IM REICH GOTTES

"Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes."
(Lukas 13,29)

Jesus geht auf die Frage eines Menschen ein. Dieser wollte wissen: "Herr, meinst du, daß nur wenige selig werden?". Seine Antwort lautet: "Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können." (Lukas 13,24). Ob uns das gefällt oder nicht, ob es in unsere Zeit der "Gleichmacherei" paßt oder nicht: Es wird ein draußen und ein drinnen geben im Reich Gottes.

Der Eingang in das Reich Gottes erfolgt nicht "automatisch"!
Immer wieder hören wir im Evangelium von der Notwendigkeit der Entscheidung, z.B.:
  • "Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren." (Luk. 11,28)
  • "Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes." (Luk. 12,8
  • "So seht nun darauf, wie ihr zuhört; denn wer da hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er meint zu haben." (Luk.8,18)
  • "Selig ist, wer sich nicht ärgert an mir." (Luk.7,23)
  • "Und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern!" (Lukas 24,47
Was Lukas in besonderer Weise immer wieder hervorhebt ist die Tatsache, daß das Reich Gottes eben nicht nur für Israel geöffnet ist sondern auch für die Heiden. Es kommt jetzt nicht mehr auf die leibliche Abstammung von Abraham an, sondern ob jemand "Kind des Glaubens" ist. Die Einstellung zu Jesus, dem Gottessohn, entscheidet über den Eingang in das Reich Gottes.

Das hat nun nichts mit "Werkgerechtigkeit" zu tun. Wir können die Tür zum Reich Gottes nicht öffnen. Sie wird durch Jesus geöffnet, durch sein Leiden und Sterben und durch seine Auferweckung aus den Toten. Die Tür des Reiches Gottes wird durch das Heilswerk Gottes in Christus geöffnet.

Wir aber müssen den Schritt machen, auf diese Tür zuzugehen und durchzugehen. Das geschieht durch den Glauben. So weiß der Glaubende, daß er durch die Gnade Gottes gerettet wird; er weiß aber auch, daß er dieser Gnade Gottes vertrauen muß.

Um es in einem anderen Bild zu sagen: Der Tisch im Reich Gottes ist durch Gottes Heilstat in Christus allen Menschen bereitet - denen aus Israel und denen aus den Heiden. Nun darf jeder kommen. Und wer im Namen Jesu kommt, der wird nicht hinausgestoßen. Wer aber nicht kommt, in der Zeit seines Lebens, der wird draußen bleiben.

Wohl uns, wenn wir diese Botschaft des Evangeliums ernst nehmen und Gottes offene Tür in Christus durchschreiten.



  • 41.Woche


  • Hinweis
    281.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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