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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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Der Tod


Der Tod eines Menschen bedeutet das Erlöschen jeder Lebensäußerung und das Erkalten des Körpers. Nach dem Sterben tritt die Verwesung ein.

Die Menschen aller Zeiten haben sich mit der Tatsache des Sterbens und des Todes beschäftigt. Sie entwickelten verschiedene Riten, um mit dem Tod eines lieben Menschen fertig zu werden, bzw. ohne ihn weiterzuleben.

In der Bibel wird uns gesagt, "daß der Tod der Sünde Sold" ist: d.h. weil wir Menschen alle unter der Sünde "erkrankt" sind, müssen wir auch alle den Tod erleiden.

Im Materialismus wird der Tod als Schlußpunkt eines abgelaufenen, einmaligen biologischen Prozesses angesehen.

Die meisten Religionen sehen im Tod ein "Durchgangsstadium", das zu einer neuen Existenzform führt, sei es im "Totenreich" oder sei es in einer Wiedergeburt ("Seelenwanderung").

Für den Menschen des Alten Testaments ist der Tod "unrein"; wer mit einem Toten in Berührung kommt ist "kultisch unrein" und muß sich gewissen Waschungen (Reinigungsriten) unterziehen (4.Mose 19,11-13).
Man nimmt an, daß sich der Tote in einem Art Schattendasein (Totenreich) aufhalten muß (Jesaja 14,9ff). So ist es möglich, auch mit Toten in Beziehung zu treten - "Totenbeschwörung"
(Siehe dazu die Geschichte über König Saul, wie er mit Hilfe einer "Hexe" in Verbindung tritt mit dem verstorbenen Propheten Samuel (1.Samuel 28,3-25).)

Für den fromen Menschen im Alten Testament ist nicht die Tatsache des Sterbens und der Tod selber schlimm; viel schlimmer ist die Befürchtung, daß mit dem Tod die Verbindung zu Gott aufhört (Psalm 6,6).

Die kirchliche Lehre (sowohl katholisch als auch protestantisch) sieht im Tod die Strafe für die "Erbsünde". Der Tod beendet die Möglichkeit der Bekehrung und das Ende jeglicher Handlungen (auch der "verdienstlichen", wie in der katholischen Lehre!). Der Verstorbene selber kann für sein Seelenheil nichts mehr tun!

Der aktuelle Stand des Menschen im Augenblick seines Todes entscheidet über die "ewige Seligkeit" oder "ewige Verdammnis". - Allerdings gibt es in den verschiedenen Konfessionen noch "Schlupflöcher", z.B. in der Lehre vom Fegefeuer als "Reinigungsfeuer" oder aber in der "Allversöhnung", daß Gott doch noch alle in sein ewiges Reich aufnimmt.

In der evangelischen Theologie ist man in der Deutung des Todes weitergegangen: Der Tod ist Teil der Schöpfung Gottes; ohne den Tod gäbe es auf dieser Erde letztlich kein Leben. Er gehört zum "Schöpfungsgesetz" Gottes, damit die Generationen aufeinander folgen können. So gehören "Geburt" und "Tod" wie siamesische Zwillinge zueinander. Die menschliche Existenz ist somit "Sein zum Tode".
Auch gehört der Tod zur "gnädigen Schöpfungsordnung Gottes", weil so der Mensch sein Leben für andere lassen kann - so wie Jesus sein Leben für uns gelassen hat und damit Gott den vollkommenen Gottesdienst darbrachte.

Aber der Tod ist auch zugleich Gerichtsakt Gottes, der den Menschen auf Inhalt und Ertrag seines Lebens fragen wird, d.h. es ist auch angesichts der Sterblichkeit des Menschen nicht "gleich-gültig" wie einer gelebt hat.
Und trotzdem: Die Entscheidung über den Menschen und seinen Status nach dem Tod liegt nach evangelischem Verständnis nicht in unserer sondern in Gottes Hand. Das kommt im Gottesdienst zur Beerdigung zum Ausdruck: "Wir befehlen ihn/sie in Gottes Hand!"

Die Hoffnung der Christen ist die "Auferstehung und das Leben":
  • Apostolische Glaubensbekenntnis - 2.Artikel
  • Apostolische Glaubensbekenntnis - 3.Artikel.


    Siehe auch:
    Passion
    Sterben

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