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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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Vater


Was uns Menschen von Kindesbeinen an entgegentritt und begleitet, sind Vater und Mutter. In allen Kulturen haben sie eine besondere Verantwortund Stellung zum Nachwuchs eines Volkes oder einer Gruppe.
Ja selbst aus dem Tierreich kennen wir dieses Phänomen.

Das gesellschaftliche Bild des Vaters in der Vergangenheit hat viele Variationen erlebt - ersetzt werden konnte der Vater jedoch nie.
Zunächst einmal sehen wir den Vater als den "Patriarchen der Familie". Er war das unangefochtene Oberhaupt und hatte das letzte Wort. Als Selbständiger (sei es in einem Beruf oder aber in der Landwirtschaft) war er sein eigener Herr. Er war der hauptsächliche Versorger der Familie, wobei die Mutter einen nicht geringeren Anteil im Haus und Garten daran hatte.
Das Vaterbild im christlichen Europa wurde nicht zuletzt durch die Bibel und den christlichen Glauben geprägt.

Die Industrialisierung änderte auch die Vaterrolle: Nun war er tagsüber in der Fabrik - weg von seiner Familie und all dem alltäglichen Geschehen. Die Mutter mußte viele Pflichten des Vaters übernehmen, ganz besonders, was die Erziehung der Kinder anging. Zum Glück waren hier noch die Großeltern, Tanten und Onkel in der "Großfamilie", die Anteil an den Pflichten übernahmen.

Inwieweit politische Geschehen das Vaterbild auf Dauer verändert haben, müßte noch untersucht werden. Nehmen wir als Beispiel das Dritte Reich. Daß durch die Überhöhung der Mutterrolle im Dritten Reich die Vaterfigur entbehrlich wurde, ist sehr zu hinterfragen. Man könnte auch sagen, daß das "Führerprinzip" sich auch auf die Familienstruktur auswirkte und es so etwas wei ein Rückkehr zum Patriarchen gab.
Allerdings gabe es nach dem Krieg eine Krise des Vaterbildes: Einerseits kamen die Väter nicht mehr aus dem Krieg zurück und die Frauen mußten nun beide Rollen in der Familie übernehmen; andererseits kamen Väter aus dem Krieg, die körperlich und seelisch gezeichnet waren.

Das Vaterbild ist heute in der Krise - so wird behauptet. Und wie ist das mit dem Mutterbild? Sind nicht beide, Mann und Frau, in ihrer Beziehung zu Kindern und Familie herausgefordert? Heute fehlt oft nicht nur der Papa, der den ganzen Tag im Geschäft ist - es fehlt auch durch die Arbeitstätigkeit der Frau sehr oft die Mutter. Die Erziehung der Kinder wird Institutionen überlassen: Kindergarten und Schulen und Vereinen (z.B. die Kirche mit ihrer Jungschararbeit).

Nun wird aber mit Recht aufgezeigt (das haben epidemiologische Studien aus Kanada, Schweden und Nachkriegsdeutschland aufgezeigt), daß Kinder ohne Väter (und wohl auch ohne Mütter) eine höhere Bereitschaft für Beziehungskonflikte, psychische Störungen und emotionale Destabilität haben, bis hin zu Drogengefährdungen aller Art.
Man könnte z.B. das Fernsehverhalten von Kindern überprüfen, um zu sehen, in welche Richtungen ihre Sehnsüchte gehen. Sendungen wie "Superman" - aber auch Sendungen mit "Super-Vätern" sind gefragt.
Die Rolle der Väter bei der Erziehung der Kinder ist von prägender Bedeutung: Ein Kind braucht die Vaterfigur um zu einem eigenen Selbstwertgefühl zu kommen. Die Vaterfigur fordert das Kind heraus und gibt gleichzeitig Sicherheit. Man kann sich an seinem Vater "reiben"; man kann "opponieren"; man kann "kämpfen". Im Gegensatz zu Mutter ist es der Vater, der sie mehr fordert.

Daß beide, Vater und Mutter, in Notfällen einander ersetzen müssen, ist außer Frage. Und es gibt viele gelungene Beispiele. Daß beide aber miteinander als Team ihrem Kind Gutes tun können, ist auch unbestritten. Beide, Vater und Mutter, sind auf Beziehung angewiesen und können ihren Kindern "Beziehungskompetenz" vermitteln.
Siehe auch den Artikel Mann



Stand: 23.Oktober 2004
Siehe auch:
Mutter
Vatername Gottes

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