Evangelische Glaubensthemen - Pfarrer i.R. Jakob Stehle
[ 7 WOCHEN ]

LITURGISCHER KALENDER - 7 WOCHEN BIS WEIHNACHTEN


18.Tag     (3.Woche) 25.11.2009 - Mittwoch
Herr, du bist doch unser Vater!
Wir sind Ton, du bist unser Töpfer,
und wir alle sind deiner Hände Werk.
Jesaja 64,7

VATER - welch ein Name! Natürlich denken wir zunächst einmal an unseren "leiblichen" Vater. Und wenn wir von diesem Vater reden, dann ist auch unsere Mutter dabei. Sie beide haben uns das Leben geschenkt!

Im Alten Testament hören wir auch von "Vätern" - und meist sind damit die Vorväter gemeint: Der Gott deiner Väter Abraham, Isaak und Jakob!

Die soziale Ordnung der Zeit des Alten Testaments war die der Väter (Patriarchat): Der Vater galt als Oberhaupt der Familie (1.Mose 12,1). Was er sagte, das wurde getan; er hat das letzte, das entscheidende Wort. Und vor allem war der Vater verantwortlich für die Verbindung der Familie zu dem lebendigen Gott - er war so etwas wie ein "Priester" (1.Mose 8,20).

So ist es denn nicht verwunderlich, daß dieser Name auch auf Gott übertragen wurde: Gott ist der Vater des Volkes (5.Mose 32,6; Jesaja 63,16); oder er wird als der Vater des Königs bezeichnet (2.Sam.7,14/ Psalm 89,27).

Auch im übertragenen Sinn wird Gott als "Vater der Armen" angesehen - Ps.68,6.

Eine ganz neue Dimension erhält der "Vater-Name" im Neuen Testament: Gott ist der Vater Jesu Christi. Durch Jesus darf die mit ihm verbundene Gemeinde Gott ebenfalls als "Vater" ansprechen - Vaterunser!

Durch den Glauben an Jesus werden wir im Wasser und Geist "wiedergeboren" zu "Kindern Gottes" - und der Heilige Geist ist die "Gabe des Vaters" (Lukas 11,13/ Johannes 15,26.
Das Beten der Glaubenden geschieht durch den Heiligen Geist - durch ihn nennen Sie Gott "Abba - lieber Vater".

Dagegen erinnert der Ausruf "Du bist unser Töpfer - wir sind das Werk Deiner Hände!" an den Schöpfergott.

Mit Martin Luthers Erklärung zum 1.Artikel könnten wir sagen:
Dies ist ein Bekenntnis zu dem Gott, der uns geschaffen hat (Schöpfer) und der uns erhält (Vater).
Und die Botschaft des Evangeliums nimmt uns noch hinein in unsere Zukunft - in das von Gott geschaffen und erwirkte Heil.

Da kann man doch nicht anders als jubeln und singen: HALLELUJA!



Gebet zum 18.Tag

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Beginn: 1.November 2004