Evangelische Glaubensthemen - Pfarrer i.R. Jakob Stehle
[ 7 WOCHEN ]

LITURGISCHER KALENDER - 7 WOCHEN BIS WEIHNACHTEN


39.Tag     (6.Woche) 16.Dez.2004 (Mittwoch)
"Des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren,
daß man aus seinem Munde Weisung suche;
denn er ist ein Bote des Herrn."
(Maleachi 2,7)

Maleachi ist der "Bote der Liebe Gottes", der wiederum auf einen "Boten" hinweist, der vor dem Kommen Gottes den "Weg bereiten" soll (Kap.3,1) - denn Gott will sein Volk heimsuchen - besuchen - in Liebe aufsuchen!

Dabei wird auch in diesem Prophetenbuch nicht verschwiegen, daß Gottes Kommen auch Gericht bedeutet: Da wird das Böse und das Gute getrennt; das Böse wird bestraf, das Gute wird aufgenommen.

Der "Tag seines Kommens" ist deshalb immer gleichzeitig Gericht und gleichzeitig Gnade:
  • Gericht über die Unbußfertigen;
  • Gnade aber denen, die Buße tun.

    Dazu wird das Bild des Schmelzers verwendet, der das Silber reinigt (Kap.3,3). Der "Silberdreck" ist ja nicht nur die Gottlosigkeit und Gotteslästerungen, sondern auch das Unrecht gegenüber Tagelöhnern, Witwen und Waisen und Fremdlingen (Kap.3,5)

    Da hinein ist nun dieses besondere Wort von der Aufgabe der Priester gesprochen:
  • Die Lehre zu bewahren;
  • Weisungen zu geben;
  • Bote des Herrn zu sein!

    Weil die Priester einen so hohen und wichtigen Auftrag für das Volk Gottes haben, deshalb droht ihnen besonders hohe Strafe, wenn sie dem nicht gerecht werden.
    Die Priester sollen sich immer wieder an ihrem Vorbild - dem wahren Priester Levis - ausrichten, der "verläßliche Weisungen" dem Volk gab und sich selber heilige hielt. (Kap.2,6).

    Für die Priester gilt also der gleiche Ruf wie für das Volk: Umzukehren!

    Nun wäre es aber nicht neutestamentlich, würden wir jetzt die Priester, "Priester sein lassen!" und uns weiter um Gottes Sache (Lehre und Weisung) nicht kümmern. Sind wir nicht alle zu so einem Priesterdienst berufen? Sind wir nicht stolz auf das "Priestertum aller Gläubigen"?:
  • Die Eltern und Erzieher;
  • Die Kirchengemeinderäte und Mitarbeiter/innen;
  • Politiker, Richter und Ausbilder!
    Ja, allen gilt dieses Wort, die Verantwortung für Menschen tragen!

    GOTT KOMMT! - das ist die Botschaft der Adventszeit; Gott kommt in seinem Sohn! - so sagt es uns das Evangelium.
    Wehe uns, wenn wir diesen Ruf verachtet, dann kommt nicht Heil, sondern Gericht; nicht Segen, sondern Fluch!

    DER GOTT DER LIEBE ABER WILL ZUM HEIL UND ZUM SEGEN KOMMEN.

    Gebet zum 39.Tag

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    Beginn: 1.November 2004