LITURGISCHER KALENDER - 7 WOCHEN BIS WEIHNACHTEN
45.Tag (7.Woche) 22.Dez.2009 (Dienstag)
Interessant ist, daß dieser Vers mit seinem großen Vorsatz aus dem vierten Bußpsalm stammt. Dieser Psalm wird dem König David zuerkannt, den er betete, als er mit Bathseba die Ehe gebrochen hatte (2.Samuel 12,1-15). Tief beugt sich David vor dem lebendigen Gott: "Siehe, ich bin als Sünder geboren!" - und er bittet um Reinigung: "Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde." David bittet Gott um neuen Lebensmut und neue Lebensfreude. Durch Gottes Hilfe soll wieder Freude in sein Leben kommen und er soll ausgerüstet werden mit einem "willigen Geist". Weshalb soll Gott ihm helfen? Was will er mit dem neuen Leben tun? Die Antwort lautet: Damit er aus seiner Erfahrung und aus der empfangenen Vergebung nun andere lehren könne, damit "sich die Sünder" zu Gott bekehren. David bittet also nicht um eitle Freude, sondern vielmehr um Ausrüstung für einen neuen Dienst. Wir stehen jetzt zwischen dem vierten Advent und dem Heiligen Abend. Die Botschaft der hohen Festzeit ist ja die Botschaft von der Versöhnung. In der Menschwerdung seines Sohnes hat Gott den Versöhner gesandt zwischen sich und den Menschen und zwischen den Menschen untereinander. Wer an den Sohn Gottes glaubt, der ist mit Gott versöhnt! Und wer die Versöhnung Gottes empfangen hat, der kann Versöhnung weitergeben. Ob auch wir aus der Erfahrung der Vergebung bereit sind, unseren Mund aufzutun für das Evangelium? Das ist gar nicht so einfach. Sofort werden uns die Menschen auf unser Leben ansprechen: Zeigt es etwas davon, daß wir wirklich von Gott erfüllt sind? Zeigen wir etwas von der Freude, die in uns durch die Zusage der Vergebung (z.B. bei einer Abendmahlsfeier) entstanden ist? Modern ausgedrückt: Ist unser Glaubenszeugnis und unser Leben "stimmig"? Gott schenke es uns - und öffne uns selber den Mund zum Reden. 
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Beginn: 1.November 2004