Besinnung - Jahresbegleiter  

1.November

REDE, UND SCHWEIGE NICHT!

"Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden, denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt."
(Apg. 18,9b-10)


Paulus ist in Korinth, der Hafenstadt am Isthmus, einer Landenge, die den Peloponnes mit Mittelgriechenland verbindet. Korinth war eine bedeutsame Hafenstadt, in der das Gewerbe und der Handel blühten. Zur Zeit, als Paulus auf seiner 2.Missionsreise nach Korinth kam, war die Stadt die Hauptstadt der römischen Provinz Achaja.

Aquila und Priszilla , die aus Italien vertrieben worden waren, waren bei ihm. Sie waren wie er von Beruf Zeltmacher.
Wie es seine Gepflogenheit war, predigte Paulus in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen davon,daß Jesus der Christus ist (V.4.5).
Und hier kommt es zu einer großen Auseinandersetzung zwischen dem Juden Paulus und seinen Landsleuten. Es heißt, daß sie "widerstrebten und lästerten". Paulus zieht um in das Haus von Titius Justus (eines Gottesfürchtigen, d.h. eines Griechen, der sich zur jüdischen Lehre hielt). Paulus wendet sich von den Juden, die gegen das Evangelium waren und ging zu den Heiden (Vers 6).

Paulus erlebt auch, daß Krispus, der Vorsteher der Synagoge, zum Glauben an Jesus kommt. Er läßt sich mit seinem ganzen Hause taufen.

Und trotz dieser Erfolge muß Paulus verzagt gewesen sein. Vielleicht war es vor allem der Widerspruch der Synagoge, der ihm zusetzte.

Und da erfährt der Apostel in der Nacht eine Stärkung durch Gott. Es ist dieses "Fürchte dich nicht!", das wir immer wieder in der Heiligen Schrift finden. Diese Zusage Gottes, immer wieder neu an seine Leute, stellt auf freien Raum. Paulus soll das Evangelium nicht verschweigen, vielmehr soll er darüber reden. Es muß bekannt werden.
Und der Auferstandene offenbart ihm, daß er in dieser Stadt "ein großes Volk" hat.

In der Tat wuchs die christliche Gemeinde in Korinth und wurde stark. Der Widerstand der Juden blieb, aber der Lauf des Evangeliums ging weiter in dieser großen Stadt.
Später schrieb Paulus mindestens 4 Briefe an die Gemeinde; zwei davon sind uns erhalten. Der 2.Brief zeigt auch, wie der Apostel um diese Gemeinde kämpfen mußte. Die Probleme dieser Großstadtgemeinde sind auch für uns heute nicht unbekannt. Was Paulus ihnen damals sagte, berührt auch uns heute noch!
Vor allem dürfen wir die Botschaft hören, daß Gott seine Boten nicht im Stich läßt. Niemand soll ihnen schaden!
Mehr brauchen wir nicht, als die Zusage des lebendigen Herrn.

  • 44.Woche


  • Hinweis
    303.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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