Besinnung - Jahresbegleiter  

11.Februar

ICH WILL EUER GOTT SEIN

So spricht Gott der HERR:
"Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein." (3.Mose 26,12)

Im vorletzten Kapitel des 3.Mosebuches - des Buches der Gesetze und Vorschriften - stellt Gott seinem Volk sowohl den Segen als auch den Fluch vor:
  • Segen da, wo sie seine Gebote hören und tun und ihn fürchten;
  • Fluch da, wo sie seine Gebote brechen und ihn verachten!

    Beides wird sich nachher in der Geschichte dieses Volkes erfüllen:
  • Der Weg des Segens und der Bewahrung durch die Jahrhunderte;
  • aber auch der Fluch wegen ihrer Untreue und ihres Abfalls.
    So wird z.B. als "Fluch" auch die Zerstreuung erwähnt: "Euch aber will ich unter die Völker zerstreuen ..." (26,33).

    Wunderbar sind die Worte des Segens, den Gott seinem Volk verheißt; und ernst und bitter die Worte des Fluches.
    Gott will unter seinem Volk wandeln!
    Gott will ihr Gott sein!
    Und sie sollen sein Volk sein.

    Dieses Wort wird von den Propheten aufgenommen (sowohl Segenswort als auch Fluchwort; z.B. Hesekiel 37,27) und wird von Paulus auf die Gemeinde Jesu Christi angewandt, in dem er die Korinther fragt: "Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes!"

    War später der Tempel das Zeichen der Gegenwart Gottes (obwohl ja eigentlich das Volk selber gleichsam dieser "Tempel" ist!), so zeigt Paulus auf, daß der Raum der Gegenwart Gottes eben sein Volk ist (2.Kor.6,16).
    Aber vor allem ist Christus die "leibhaftige" Gegenwart des lebendingen Gottes. Wer ihn sieht, der sieht Gott! Wer ihm begegnet, der begegnet Gott! Wer ihn liebt, der liebt Gott!
    Weil dem so ist, ist das "Volk der Gegenwart Gottes" zur Heiligung aufgerufen, sowohl das Volk des Alten Bundes als auch das Volk des Neuen Bundes: "Laßt uns die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes!" (2.Kor.7,2)
    Heiligung heißt ja nichts anderes, als sich der Gegenwart des Heiligen bewußt sein und ihn durchscheinen lassen durch die trüben Fenster unseres Lebens.

  • 6.Woche


  • Hinweis
    42.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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