ÄGYPTEN IST VORBEI - SIE SIND IM LAND
"Und der HERR sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch abgewälzt. Und diese Stätte wurde Gilgal genannt bis auf diesen Tag. - Und aßen vom Getreide des Landes am Tag nach dem Passa - und das Manna hörte auf, weil sie jetzt vom Getreide des Landes aßen!"
Vierzig Jahre der Wüstenwanderung liegen hinter dem Volk Israel. Diejenigen, die aus Ägypten ausgezogen waren, waren gestorben. Eine neue Generation war herangewachsen. Diese waren noch unbeschnitten. Nun aber sollen sie in den Bund Gottes treten. Josua ließ alles, was männlich war, beschneiden. Anschließend wurde das erste Passa im gelobten Land gefeiert, dort in Gilgal, wo die 12 Steine aufgerichtet worden waren. Und nun essen sie vom Getreide des Landes. Die Zeit des Mannas ist vorbei. Gott hatte sein Versprechen wahr gemacht und ihnen den Eingang in das Land gewährt. Vorbei ist die "Schande Ägyptens"; vorbei die Zeit der Wüste; vorbei die Knechtschaft. Jetzt dürfen sie als Gottes Volk in Gottes Land die ersten Schritte tun. Es waren "kleine Schritte" und doch von großer Bedeutung. Das zeigt auch die Erscheinung des "Fürsten über das Heer des HERRN" (Josua 5,13ff). Es ist eine ähnliche Gotteserfahrung die Josua hier macht, wie die, die Mose am brennenden Dornbusch gemacht hatte (Josua 5,15 - vgl. 2.Mose 3,5). Für all das steht also der Name "GILGAL", was soviel wie "Rad" oder "Wirbelwind" bedeutet. Vielleicht rührt der Name daher, daß die 12 Steine (für jeden Stamm einen) in einer Kreisform aufgestellt waren. Gilgal war besonders in der Samuel- und Saulgeschichte ein Zentralheiligtum. Dort wurde der erste König Israels, Saul, zum König gesalbt. Später mußten jedoch die Propheten gegen Gilgal predigen (Amos 4,4; Hosea 4,15). Gilgal soll Verheißungs- und Mahnzeichen für den weiteren Weg Israels sein: Ägypten ist vorbei - Das gelobte Land steht nun offen durch Gottes Gnade und Gegenwart. Gilgal soll Zeichen sein, "wie der HERR euch alles Gute getan hat" (Micha 6,5). |
Besinnung-Index