Besinnung - Jahresbegleiter  

11.März

SO BETRÜBE DICH DER HERR

"Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage. Und ganz Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer."
(Josua 7,25)

Vergehen an der Gemeinschaft zum Schaden des Volkes! - so könnten wir die Geschichte von Achan und seinem Diebstahl am Gebannten überschreiben. Obwohl es allen bekannt war, daß man von dem Gebannten nichts nehmen dürfe (weil es eben für Gott geheiligt war!), hatte sich Achan hinreißen lassen und von dem Gebannten etwas für sich weggenommen.

Die Folge war verheerend: Gott versagt sich danach, seinem Volk im Krieg zu helfen. Sechsunddreißig Männer mußten wegen Achans Vergehen ihr Leben lassen. Sechsunddreißig Frauen mußten um den Ehemann weinen - abgesehen von den Kindern, deren Zahl wir nicht kennen. Aber noch schlimmer war, daß das Heer Israels nun den Mut verloren hatte. Große Angst vor ihren Feinden machte sich breit.

Als nun Josua zu Gott betete und ihm seine Not über das Kriegsunglück sagte, da wurde ihm gesagt, daß eine Schuld auf dem ganzen Volk laste: "Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe, und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben's verheimlicht und zu ihren Geräten gelegt." (Josua 7,11)

Als man nachforschte, da wurde Achan als der Schuldige entdeckt. Er sah sogar seine Schuld und Sünde ein. Josua hatte nun keine andere Wahl, er mußte den Schuldigen bestrafen - und nicht nur ihn, sondern sein ganzes Haus.
Das Tal "Achor" erinnerte Israel noch Generationen an dieses Geschehen.

Ist es zu hart? Ist Gott grausam? - So mag sich mancher fragen. Aber verwechseln wir hier nicht Ursache und Strafe? Achan hatte sich gegen das Lebensrecht seiner Gemeinschaft vergangen. Er hatte ihr Wohlergehen und Leben geringer eingeschätzt als seine Gier nach Gut und Geld. Er war Schuld am Tod der sechsunddreißig Männer. So einer kann nicht mehr in dieser Gemeinschaft leben.

Wir erfahren ähnliches im Neuen Testament. In Apg.5 wird uns von Hananias und Saphira erzählt. Sie hatten einen Acker verkauft - für die junge christliche Gemeinde. Und sie hielten etwas von dem Geld zurück. Nur einen Teil brachten sie den Aposteln. Und sie logen, daß dies der ganze Betrag wäre. Petrus mußte den beiden dann sagen: "Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen." Und sie beide starben. "Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten" - so heißt es am Ende dieser Erfahrung.



  • 10.Woche


  • Hinweis
    70.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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