Besinnung - Jahresbegleiter  

11.Dezember

DIE OBRIGKEIT UND DER CHRISTEN STELLUNG DAZU

"Erinnere sie daran, daß sie der Gewalt der Obrigkeit untertan und gehorsam seien, zu allem guten Werk bereit."
(Titus 3,1)

Das Wort wird heute in unserer modernen Gesellschaft, die weltweit geprägt ist durch gute Demokratien aber auch durch viele Diktaturen, zunächst einmal ganz kritisch gehört.

Aber man muß sich einmal vor Augen halten, daß diese Anweisung des Apostels im 1.Jahrhundert n.Christus geschrieben wurde, wo es noch das römische Imperium mit all seinen Gewalttaten gab. Rom war Freund den Freunden und Feind den Feinden! Rom hatte eine Gesellschaftsstruktur, in der auch die Sklaverei zum Alltag gehörte. Die Todesstrafe war Allgemeingut.
Rom war aber auch anderen Religionen, solange sie den Kaiser anerkannten, tolerant. Es gab eine multikulturelle Gesellschaft und es gab Reichtum mit allem Prunk und Armut mit allem Schmerz.

Aber Rom hatte auch ein wichtige Ordnungsstruktur - und es hatte Gerichte.

Paulus prägt dieses Wort bestimmt auch im Hören auf den Herrn, der gesagt hat, daß man dem Kaiser gebe, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Paulus spricht hier keiner Rebellion zum Umsturz eines Regimes das Wort. Er will, daß Christen in dem Stand und in dem Staat wo sie berufen sind, gute Werke tun. Diese guten Werke sind auch nicht gegen weltliche Ordnungen. Seine Anweisung lautet:
"Niemand verleumden,
nicht streiten,
gütig sein,
Sanftmut beweisen gegen alle Menschen."
(Kap.3,2)

Insofern ist dieses Wort von der Obrigkeit offen für das Leben in verschiedenen Zeiten und verschieden Staatsformen.
Mit "guten Werken" sollen Christen in einer Gesellschaft auch Gutes bewirken!

  • 50.Woche


  • Hinweis
    343.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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