Besinnung - Jahresbegleiter  

13.Oktober

MUND UND WEISHEIT FÜR DAS ZEUGNIS VON JESUS

"Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Gegner nicht widerstehen noch widersprechen können."
Lukas 21,15

Es geht in dem Abschnitt, aus dem der Bibelvers genommen ist, um die Verfolgung der Gemeinde. Es wird uns für die christliche Gemeinde keine "rosige Zukunft" verheißen. Es wird auch nicht verheißen, daß sie mit den Mächten dieser Welt "mitmischen" kann. Im Gegenteil: Die Gemeinde Jesu Christi wird in die Verfolgung geführt. Die Glieder seines Leibes werden in Gefängnisse geworfen und müssen vor der Synagoge (die jüdischen Glaubensvertreter), vor Königen (die Mächtigen dieser Erde) und Statthaltern Rede und Antwort über ihren Glauben abgeben.

Viele der Bibelforscher sind der Meinung, daß diese Situation genau die Zeit beschreibt, in der das Evangelium geschrieben wurde, also zwischen 75 und 85 n. Christus. Verfolgt durch die eigenen "Verwandten im Glauben" (der jüdischen Synagoge) und verfolgt durch die Mächtigen der Welt, werden sie wegen ihres Glaubens wie Verbrecher behandelt. Sie werden zur "Rechenschaft" gezogen.

Aber wir dürfen das Evangelium nicht nur für die Zeit als gültig ansehen, in der es geschrieben wurde, sondern es hat Gültigkeit für die ganze Zeit der Gemeinde. Und da fragt man sich: Wie können wir als Christen in einer Zeit bestehen, wo der christliche Glaube nicht als Partner der Regierungen, sondern vielmehr als Herausforderung an die Regierungen angesehen wird. Wie kann man in einer solchen Situation bestehen? Wie werden wir wissen, was zu antworten ist, wenn man uns nach dem Grund unseres Glaubens und unserer Hoffnung fragt?

Dieses Wort Jesu im Lukasevangelium will der Gemeinde Mut machen, für die Gegenwart und für die Zukunft. Menschen Jesu sollen nicht schon im voraus voller Angst sein, Angst darüber, was sie sagen werden, wenn es soweit ist. Jesus selber, ihr Herr, wird ihr "Mund" und ihre "Weisheit" sein. Er ist ja Grund und Ursache ihres Glaubens und ihres Bekennens.

Es ist keine rosige Zukunft, die den Jüngern Jesu verheißen ist! Sie werden auch viel erdulden müssen um des Namens Jesu willen. Aber man wird sie nicht "mundtot" machen können. Im Gegenteil: In dieser großen Not werden sie Kräfte erfahren, von denen sie vorher nicht einmal geträumt hatten. Denn bei ihnen und mit ihnen ist der HERR. Er versichert ihnen, daß kein Haar von ihrem Haupt fällt ohne sein Wissen.
Darum:
"Seid standhaft, und ihr werdet euer Leben gewinnen!" (V.19)
Mit dieser Verheißung dürfen wir leben!



  • 41.Woche


  • Hinweis
    284.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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