Besinnung - Jahresbegleiter  

14.Januar

VERKAUFT UND VERSCHLEPPT

"Als aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn (Joseph) heraus aus der Grube und verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten."
(1.Mose 37,28)

Nach Abraham und Isaak und Jakob, den "Vätergeschichten", ist es nun Joseph, der im Mittelpunkt der Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk steht.

Unter den 12 Brüdern, den Söhnen Jakobs, gab es Streit. Da war einer, der hatte "Träume". Diese Träume sollten eine Botschaft sein. Gott hatte sie Joseph geschenkt, um ihn auf seinen Weg vorzubereiten. Joseph, so wissen wir, sollte der Wegbereiter nach Ägypten für die Großsippe des Jakob werden. Dort sollte aus der "Sippe" ein "Volk", das Volk der HEBRÄER, werden.

Den Brüdern gingen die Träume des Joseph zu weit. Sie sahen darin keine Gottesoffenbarung, sondern vielmehr einen Hochmut des Jüngsten, der dazu noch das "Lieblingskind" ihres Vaters war.
Und so, bei guter Gelegenheit, wollten sie von Joseph befreit sein - und sie verkauften ihn midianitischen Kaufleuten. Daß diese "Ismaeliten" waren, zeigt die uralte Feindschaft zwischen den beiden Söhnen Abrahams auf: Ismael, den "Sohn nach dem Fleisch" und Isaak, den "Sohn nach der Verheißung".

Was muß es wohl für Joseph bedeutet haben, daß er von den Brüdern so abgrundtief gehaßt war und daß er nun als Sklave nach Ägypten gebracht wurde? Waren seine Träume wirklich nur "Schäume"?
Hatte ihn der Gott seiner Väter verlassen? Wo waren Gottes Zusagen, daß niemand die Seinen antasten dürfe?
Von den Zweifeln (falls es solche gegeben hatte!) hören wir nichts. Zunächst wird die Geschichte unterbrochen, um dann aber in Ägypten weiter zu gehen - in Potifar, des Pharaos Kämmerer und Obersten der Leibwache, Haus.

Verkauft und verschleppt - und auf die Erfüllung von Gottes Verheißung wartend!

  • 2.Woche


  • Hinweis
    14.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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