Besinnung - Jahresbegleiter  

15.Januar

NICHT GEGEN GOTT SÜNDIGEN

"... Er hat mir nichts vorenthalten außer dir, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen? "
(1.Mose 39,9)

Spannend ist sie, die "Führungsgeschichte Josefs"! - Der Sklave wird zum ersten Hausverwalter. Derjenige, der von seinen Brüdern verachtet wurde, wird nun ein geachteter Mann in einem ägyptischen Haushalt.

Diese Geschichte hört sich wie ein Märchen an. Josef muß sich, nach all dem Elend, das er erfahren hatte, nun vorgekommen sein wie im Paradies.
Und in der Tat hören wir hier von einer "Versuchungsgeschichte", die Anklänge an die Versuchung der ersten Menschen im Garten Eden hat.
Da wird alles den Menschen - dem Menschen - anvertraut. Bis auf eine einzige Ausnahme wird nichts zurückgehalten:
  • Im Paradies war es der "Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens";
  • in der Josefgeschichte ist es die Frau seines Herrn.

    Josef hatte zwei Optionen: Einerseits auf die Wünsche dieser Frau einzugehen - und bestimmt hätte sie Mittel und Wege gefunden, es zu verheimlichen; und andererseits sich zu verweigern.

    Josef wehrt sich nicht, weil er ein so "anständiger Mensch" war. Er verweigert der Frau den Wunsch, weil sie die Frau eines andern ist und er "nicht gegen Gott sündigen" wollte. Josef anerkennt das Recht seines Arbeitgebers an und er sieht gleichzeitig auf Gott und seine Gebote

    Hier geht es nicht um eine moralische Frage allein. Es geht vielmehr um ein Bekenntnis zum lebendigen Gott.
    Und Josef entscheidet sich für den Gehorsam Gott gegenüber - gegen die Lust dieser Zeit.

    Der von Gott Herausgerufene aus seinen Brüdern muß in die Versuchung. Gott will sehen, ob sein Herz bereit ist für eine noch größere Aufgabe. Gott prüft Josefs Herz, ob er "Gott mehr liebt, als sich selber"!


  • 2.Woche


  • Hinweis
    15.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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