SALOMOS BITTE UM WEISHEIT UND ERKENNTNIS
"So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, daß ich vor diesem Volk aus- und eingehe; denn wer kann dies dein großes Volk richten."
(2.Chronik 1,10)
Das 2.Buch der Chronik beginnt mit Salomos Opfer auf der Höhe bei Gibeon und seiner Bitte um Weisheit und Erkenntnis, damit er als König Gottes Gottes Volk führen und leiten kann.
Dieses Gebet zeigt verschiedene Dinge auf:
- Salomo ist sich seiner Unfähigkeit bewußt und bescheiden genug einzusehen, daß er vor einer riesengroßen Aufgabe steht. Er hat damit die wichtige Eigenschaft, Dinge in ihrer Bedeutung recht einzuschätzen.
- Salomo begreift, daß es nicht leicht ist, ein Volk zu führen, das eine besondere Berufung hat, nämlich "Volk Gottes" zu sein. Damit unterscheidet sich dieses Volk von allen anderen Völkern. Man könnte sagen: Es geht nicht nur um die Befriedung des Volkes und um seine Versorgung, sondern es geht um die Berufung dieses Volkes.
- Salomo hat von seinem Vater David gelernt, daß das Amt eines Königs über Israel Gottes Hilfe und Leitung braucht. Weisheit und Erkenntnis sind nicht einfach intellektuelle Eigenschaften, die einer hat oder nicht hat, die einer lernen kann oder nicht, sondern es sind "Gaben Gottes".
Gott kann sie geben! Gott kann sie aber auch verwehren (bzw. verwirren!)!
Salomo bat darum und Gott schenkte im "Weisheit und Erkenntnis" Gottes Volk zu führen (Vers 11).
Wir wissen aus dem späteren Leben Salomos, daß Weisheit und Erkenntnis nicht ein für allemal von Gott gegeben werden - sie können auch verdunkelt werden durch eigene Wege und gottloses Handeln. Salomos Leben ist dafür ein tragisches Beispiel, wie jemand trotz allem Wissen scheitern kann.
Sein Lebensverlauf zeigt uns, daß die ständige Beziehung zu Gott notwendig ist, soll das "Lebens-Amt" (entsprechend der Berufung) gelingen. Das Neue Testament spricht in diesem Fall davon, daß wir "aus Glauben in Glauben" leben sollen.
19.Woche
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