Besinnung - Jahresbegleiter  

15.April

Mit Gott über Mauern springen

"Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen
und mit meinem Gott über Mauern springen."
2.Samuel 22,30

Hinter König David liegen schwere Zeiten. Im Aufstand gegen ihn war sein geliebter Sohn Absalom ums Leben gekommen. Spötter und Feinde hatten während der Flucht des Königs aus Jerusalem ihr Unwesen getrieben. Es ging drunter und drüber. Das Reich mußte neu geordnet werden.
Aber kaum war das geschafft, da wiegelte Scheba (ein Benjamnitier - also dem Stamm des Königs Sauls) eine neue Verschwörung an. Man rief plötzlich unter den Zehn Stämmen (also außer Juda): "Wir haben kein Teil an David noch Erbe am Sohn Isais. Ein jeder gehe in sein Zelt, Israel! (2.Sam.20,1).

Es waren wieder die Getreuen des Königs, Abischai und Joab, der Feldherrr Davids, die sich mit ihrem Leben für das Königreich Davids einsetzten, auch wenn ihre Mittel nicht ganz den Vorstellungen Davids entsprachen.
Die Königsgeschichte Davids kommt am Ende des 2.Samuelbuches zu ihrem Höhepunkt - DEM DANKGEBET DES KÖNIGS:

Es heißt dann: "als ihn der HERR errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls" (2.Sam.22,1), da stimmte er ein Danklied an. Das Kapitel 22 in 2.Samuel ist ganz diesem Danklied gewidmet. Wir finden diesen Psalm auch im Buch der Psalmen. Es ist der 18 Psalm.

"Mit Gott" - jetzt nicht in überheblicher Art und Weise, sondern vielmehr als ein Bekenntnis: Ohne Gott gelingt mir gar nichts! Ohne Gott kann ich nichts tun! Ohne Gott bin ich ein Nichts! Ohne Gott wäre ich nicht König geworden! Ohne Gott hätte ich nicht überlebt! Ohne Gott wäre ich gescheitert!

"Aber" - es ist das "Aber des Glaubens" - "aber mit Gott" kann ich Dinge tun, die außerhalb meiner Möglichkeiten liegen:
  • Kriegsvolk zerschlagen - auch wenn sie mir zahlenmäßig überlegen sind;
  • Über "eine Mauer" springen - also Hindernisse überwinden, die ich allein nie und nimmer schaffen könnte!

    Das ist es denn auch, was David vom König Saul unterscheidet. Nicht, daß David nicht auch ein Sünder wäre wie sein Vorgänger Saul. Nein! Aber es ist dieses Gottvertrauen, das den König David auszeichnet. Es ist wie das Vertrauen eines Kindes zum Vater.
    So hat David überlebt und ist geworden, was er nun ist, allein durch Gott, allein durch Gottes Hilfe - "allein aus Gnaden".

  • Wie wäre es, würden wir einmal in unseren Lebenslauf blicken und feststellen, wo Gott uns geholfen und ertüchtigt hat?
  • Ich will es frei und offen bekennen: Ohne Gott wäre und bin ich nichts; mit ihm aber wurde und bin ich!

  • 15.Woche


  • Hinweis
    104.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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