Besinnung - Jahresbegleiter  

16.April

Der Altar der Versöhnung

"Und David baute dort dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und der HERR wurde dem Land wieder gnädig, und die Plage wich von dem Volk Israel."
2.Samuel 24,25


Mit diesem Vers endet das 2.Buch Samuel - es endet im Grunde genommen auch die Lebensgeschichte des Davids. Im darauffolgenden ersten Buch der Könige wird dann bereits von Davids letztem Willen und Tod gesprochen.

Wieder einmal war es eine Sünde Davids, die das Reich nahe an den Abgrund und seinen Bewohnern viel Leid brachte. David wollte wissen, wie groß sein Volk war. Er wollte eine Volkszählung durchführen - obwohl ihn seine Großen davor warnten. Sie erkannten wohl, daß es nicht der Befehl Gottes war sondern irgendein Großmachtstreben des Königs selber. - Und so mußte Joab und die Hauptleute des Heeres sich aufmachen und das Volk zählen. Es wurden vor allem die "streitbaren Männer" gezählt.

Als David das Ergebnis erfuhr, schlug ihm plötzlich das Herz. Und er bekennt auch vor Gott seinen Übermut, seine Schuld und bittet Gott um Vergebung.
Als Strafe stellte Gott ihm zur Entscheidung: Entweder, daß dreiTage Pest im Lande wäre oder drei Jahre lang Hungersnot komme, oder daß er drei Monate vor seinen Feinden fliehen müßte. David wählte, in Gottes Hand zu fallen und nicht in die Hand der Menschen.

Nach der schrecklichen Pest wurde der Todesengel auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, gestoppt. Genau dort baute David Gott einen Altar - den Altar als Zeichen der Versöhnung zwischen dem Zorn Gottes und dem Volk mit seinem König.
Später wurde auf diesem Platz der Tempel mit dem Allerheiligsten gebaut.

Ähnlich wie nach der Sintflut, wird ein Altar als Zeichen der Stillung des Zornes Gottes errichtet. Gottes Gnade hatte über seinen Zorn gesiegt.

Für uns aus dem Neuen Testament ist dieser "Versöhnungsaltar" das Kreuz Jesu Christi. Hier hat sich Gottes Zorn über die Sünde der Menschheit entladen. Auf IHN, den Gekreuzigten, wurde "abgeladen". Durch IHN, Christus, hat sich Gott mit uns Menschen versöhnt.
Wer daran glaubt, der wird von Gott aus Gnaden als "gerechtfertigt" angesehen; ihm sind die Sünden vergeben.
So ist das Kreuz Zeichen der Versöhnung Gottes mit seinen Menschen - und es soll uns Zeichen sein im Leben und im Sterben.

  • 15.Woche


  • Hinweis
    105.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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