"Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Munde hörst, sollst du sie in meinem Namen warnen."
(Hesekiel 33,7)
DER PROPHET - WÄCHTER ÜBER DAS HAUS ISRAELIn den Versen davor wird am Beispiel eines "Stadtwächters" die Funktion des Wächters erläutert: Er ist dazu da, daß er über der Stadt wacht. Sieht er eine Gefahr, so bläst er in die Posaune. Diejenigen, die es hören und sich warnen lassen, werden ihr Leben retten. Diejenigen aber, die es verachten, werden umkommen. Und da ist noch die andere Sichtweise des Wächters: Derjenige, der als Wächter berufen ist, ist nach Erfüllung seiner Pflicht vom Blut der anderen frei; kommt er aber seiner Pflicht nicht nach, wird Gott das Blut der Erschlagenen von seinen Händen fordern. Hesekiel nun ist von Gott als Wächter "über das Haus Israel" berufen und eingesetzt. Der Grund dafür ist die Liebe Gottes zu seinem Volk, denn er "hat kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe" (33,11). Hesekiel hat keine leichte Aufgabe, denn "Gottlosigkeit" herrscht ja unter dem Volk. Aber immer wieder geschieht das Wunder, daß sich ein Gottloser der Warnung öffnet und umkehrt und so am Leben bleibt. Über diesen (scheinbaren!) Mechanismus könnte man streiten: Wie sollte es sein, daß ein Gottloser, der so viel Böses getan hat, trotzdem nach seiner Umkehr am Leben bleibt? - Es kann sein, weil Gott die Umkehr als Buße ansieht und vergibt. Auch für uns Menschen aus den Heiden hat Gott diesen Weg der Umkehr angeboten - und zwar um seines Sohnes Jesus Christus willen, der für uns am Kreuz alle Schuld getragen hat. Dort am Kreuz kann man seine "Begnadigungsurkunde" abholen! Und wer nun weiter darüber zweifelt und diskutieren will, dem wird gesagt, daß dies Gottes Recht ist: Weil es diese große Chance der Umkehr zum Leben gibt, deshalb ist der "Wächter" - der "Mund Gottes" notwendig, daß er die Menschen warne und ihnen gleichzeitig diese "Gute Nachricht" verkündige. |
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